
Warum fasziniert Geschwindigkeit?
Ob im Beruf, beim surfen im Internet oder auf der Straße: Geschwindigkeit fasziniert jung und alt. Woher rührt unsere Begeisterung für enorme Beschleunigung und Temporekorde?

Geschwindigkeit fasziniert, da es etwas ist wozu Menschen nicht in der Lage sind, ja wir können Laufen, gar Sprinten aber dies nur mit großer Anstrengung und auch nicht für lange. Wenn man in einem Auto sitzt und über die Autobahn rast hat man ein Gefühl der Macht und Freiheit, wenn auch nur unterbewusst, noch dazu kommt, dass man seinem Ziel immer schneller immer näher kommt und man die Möglichkeit hat diese Geschwindigkeit selbst zu steuern. Wenn man sich nun Fiktionen ansieht kommt man auch immer wieder auf die alten Superkräfte zurück, dort findet man auch immer wieder Personen die unglaublich schnell sind und dies sogar ohne Hilfsmittel und wie man weiß stellt solche Fiktion viele Grundlegende Wünsche der Menschheit dar, dies ist die Macht über Dinge oder Fähigkeiten die man im realen Leben nicht besitzen kann. Somit ist ein Auto, ein Flugzeug, eine Achterbahn und noch vieles mehr für den Menschen nur eine Erweiterung, ein Mittel um sich einer Macht näher zu fühlen die sie selbst nie beherrschen werden.

Schnelles fahren erfordert volle Konzentration und erzeugt ein gefühl wie im 3-D Kino. Wunderbar!

Freiheitsgefühl

In den USA haben sie ihre Waffen - wir haben unsere unbeschränkte Geschwindigkeit; so hat jedes Volk seine Verrückheiten.

Geschwindigkeit ist der Wahn unserer Zeit.

Selten versprüht ein bei uns gängiges Wort weltweit so viel Faszination wie die \"Autobahn\". Touristen, Tuningfans, Testosterongesteuerte - jeder liebt die linke Spur aus einem Grund: legal dem Geschwindigkeitsrausch erliegen. Was bei uns selbstverständlich ist, gilt anderorts als verrückt. Wobei die meisten, meist Einheimischen, den praktischen Nutzen der aufgehobenen Geschwindigkeitsbegrenzung verstehen. Firmenvertreter und Familienväter werden wohl kaum einsehen ihre komfortable Reisegeschwindigkeit von 200 km/h zu reduzieren. Für mich ist es logisch, dass Fahrzeuge, die mit viel Leistung gebaut werden dürfen, auch ausgefahren werden. Man möchte wissen was möglich ist, wo die Grenzen liegen. Natürlich ist es ein Reiz, ein Rausch. Als Motorradfahrer sauge ich die Landschaft unter mir auf, es existiert nur das Hier und Jetzt. Es ist ein ungemeines Gefühl von Freiheit den Gashahn aufzudrehen. Das Deutschland im Verhältnis zu der Anzahl an Verkehrsteilnehmern wenig Verkehrstote verzeichnet spricht für den verantwortungsvollen Umgang mit diesem Gesetz. Letztendlich liegt es an jedem selbst wie schnell er fahren will, Hauptsache das KFZ ist \"Autobahn-proofed\"!

Geschwindigkeit fasziniert, weil sie wie eine externe biochemische Droge wirkt, nur dass das Adrenalin im eigenen Körper erzeugt wird.

Am Strand im vollen Gallopp dahinfliegen, schaukeln bis in den Himmel, die Turborutsche runter sausen, sich mit dem Motorrad in die Kurve legen … das ist Hingabe an den Augenblick, volle Präsenz - Erlösung. Da bin ich völlig kon-zentriert, Körper, Geist und Umwelt sind eins. Beim Wandern oder Abhängen komm ich ins Nachdenken oder Erzählen, so viel Sinneseindrücke sind wahrnehmbar und verleiten mich zu Meinungen, rufen Gefühle hervor, die Gedanken schweifen in die Vergangenheit oder Zukunft. Manchmal bin ich so in Gedanken verloren, dass ich gar nicht weiß, wie ich von hier nach da gekommen bin. Da kann ich mich an fixe Gedanken, Sorgen und Pläne verlieren. Da erlebe ich mich als getrennt. Aber dann: das Gegenteil von rasanter Geschwindigkeit bringt mich zum gleichen Ergebnis: Meditation, die Hingabe an den Augenblick, volle geistige Präsenz - wahrnehmen, da sind Gedanken, Gefühle, Sinneseindrücke, aber ich lasse mich nicht von ihnen verleiten, mich in Gedanken zu verlieren. Ich bleibe kon-zentriert und Körper, Geist und Umwelt sind eins.

Weil Geschwindigkeit die Illusion vermittelt, geschwind viel Neues zu erleben.

Nervenkitzel, Macht, zeigen wer man(n) ist und kann. Ein schnelles, oft teures Auto oder Motorrad und damit angeben. Dabei finde ich aber, damit gemütlich und selbstbewusst in der Gegend zu cruisen ist der besserer Beweis um zu zeigen, dass man auch sich selbst beherrschen kann. Andererseits ist der kurzzeitige Nervenkitzel auch was Tolles und Erregendes; der Adrenalinausstoß, die Grenzerfahrung, das persönliche “High”. Dann aber bitte möglichst ohne Andere zu gefährden. Also schon gar nicht mit dem Bike auf der Landstraße rasen und ins Internet (Nachahmer!) stellen.

...fahren so schnell man will.\" Hier wird \"fahren\" offensichtlich schon mal fälschlich mit \"Auto fahren\" gleich gesetzt. Eher peinlich. Aber ganz davon abgesehen: Als Radfahrer fahre ich gerne schnell. Zum einen ist es ein gutes Gefühl, sich mal richtig auszupumpen, sich mal richtig anzustrengen, den Fahrtwind in den Ohren unterm Helm laut wehen zu hören (habe mit meinen 70 seit langem Hörgeräte, die das Rauschen herrlich verstärken). Schnell fahren heißt auch andere zu überholen, also noch etwas schneller = fitter zu sein. Besonders bei dem leichten Gefälle von mir zu Hause in die Stadt ist das leicht berauschend - setzt Endorphine frei. Und zurück? Naja, ich bin noch ganz gut für mein Alter. Und Auto fahren? Mache ich auch gerne, auch gerne zügig, habe aber keine Probleme mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen hierzulande. Halte die Autobahn- und Ampel-Raser für bekloppt. Fahre auch weder Porsche noch BMW.

Reiz der Geschwindigkeit,was macht ihn aus? Vermutlich sehr stark die Illusion,man könne durch schnelles Fahren verlorene oder falsch geplante Zeit zurückholen- das ginge aber nur mit Lichtgeschwindigkeit . Machtgefühl (ich bin der/die stärkere/bessere etc.) Nervenkitzel…

Ich glaube, dass die Gründe ganz unterschiedlich sind: Für die Einen ist es die Notwendigkeit schnell von A nach B zu kommen, für die Anderen eine Möglichkeit das eigene Ego auszuleben und schneller und besser sein zu können als die Anderen und so ein Erfolgserlebnis zu haben, das sonst nicht gelingt.

Dies frage ich mich auch immer wieder, ich verstehe es nicht. Mich reizt ein Spaziergang mit dem Hund durch den Wald viel mehr, als das ich mit 200 km/h über die A$ brettern kann.
Evita Hel, Leser_In