
Was macht Kinder stark?
Nichts liegt uns mehr am Herzen als unsere Kinder und wir wollen sie zu selbstbewussten Menschen heranreifen sehen. Schreiben Sie uns, wie das gelingen kann.

Was macht Kinder stark? 1. Eltern, die sich nicht aus der Erziehung verabschieden, sondern bereit sind, die notwendigen Fähigkeiten für ein Zusammenleben zu trainieren. 2. Eltern, die sich nicht unter ihr Kind begeben und das eigenen Kind für die Befriedigung ihrer Bedürfnisse benutzen. 3. Eltern, die nicht das Glück des Kindes zu ihrem machen. 4. Eltern, die ihren Kindern echte also positive Streicheleinheiten (strokes) geben - die Grundeinheit menschlicher Zuwendung, ohne die niemand leben kann. 5. Eltern, die auch ihre Bedürfnisse nach echten Strokes deutlich machen und keine negativen Strokes akzeptieren. 6. Eltern die bereit sind Beziehungsfähigkeit wiederherzustellen, also Kinder wieder als Kinder zu sehen. 7. Eltern, die bereit sind, ein klares Rollenverständnis ihren Kindern gegenüber zu entwickeln um fähig zu sein, ihre Kinder zu führen, zu spiegeln und zu schützen. Verunsicherte Erwachsene können dies nicht leisten!

Damit Kinder sich gut entwickeln können, müssen sie sich geborgen fühlen – in der Familie, der Kita und der Schule. Und je größer sie werden, desto mehr verlangen sie nach sozialer Anerkennung und wollen einen sicheren Platz in der Familie und unter anderen Kindern einnehmen. Kinder haben einen genuinen Drang, alle ihre angelegten Fähigkeiten und nicht nur die, die in der Schule gefördert werden, zu entfalten. Jedes Kind ist auf seine Weise einzigartig und will sich in seinem Wesen selbstbestimmt und in seinem Entwicklungstempo entwickeln. Dafür brauchen sie eine Umwelt, die ihnen dies ermöglicht; die Natur spielt dabei eine besonders große Rolle. Ihre sozialen Fähigkeiten, wie empathisches Verhalten eignen sich die Kinder weniger an, indem sie soziale Regeln verinnerlichen, sondern indem sie sich an Vorbildern orientieren. Wenn die Eltern mit der Katze und die Lehrer mit den Schülern fürsorglich umgehen, übernehmen die Kinder deren Verhalten. Ganz besonders wichtig für die soziale und kommunikative Entwicklung der Kinder sind ausgedehnte Erfahrungen mit andern Kindern von klein auf. Eltern, Erzieher und Lehrer machen die Kinder dann stark, wenn sie ihre Bedürfnisse nach Geborgenheit und sozialer Anerkennung befriedigen und ihre gegenständliche und soziale Umwelt so gestalten, dass sie ihre Fähigkeiten selbstbestimmt entfalten können.

Anderswo auf der Welt müssen Kinder oft unter dramatischen Bedingungen aufwachsen. Sie leiden unter Krieg, Hunger und Elternlosigkeit und trotzdem werden aus ihnen häufig starke, vielleicht sogar glückliche Erwachsene. Das sollte Eltern bei uns, die täglich versuchen, das Beste für ihr Kind zu tun, gelassener machen: Kinder sind tatsächlich so geschaffen, dass nicht jede falsche Elternentscheidung, jedes kleine Kindheitsproblem gleich ihr gesamtes zukünftiges Leben zerstört. Ich glaube, Kinder brauchen vor allem: Das Gefühl, geliebt zu werden, und das heißt, richtig zu sein, so wie sie sind, auch wenn sie es nicht schaffen, Geigenvirtuosen oder Mathegenies zu werden; eine Menge Freiräume und ab und zu sogar Langeweile; andere Kinder; klare Strukturen, die das Gefühl von Sicherheit vermitteln und die ab und zu auch mal durchbrochen werden dürfen; Menschen, die ihnen nicht alle Schwierigkeiten aus dem Weg räumen, sondern die Gelegenheit geben, sie selbst zu meistern; das Gefühl, dass ihre wichtigen Erwachsenen von ihnen nicht nur etwas erwarten, sondern ihnen vor allem ganz viel zutrauen; das Gefühl, beschützt zu sein.

Deutschland sieht sich immer wieder mit der Kritik konfrontiert, dass in keinem anderen Schulsystem westlicher Industrienationen die selektive Wirkung des gesellschaftlichen und pekuniären Standes der Eltern so prägend für die Zukunft der Kinder ist wie hier. Unten und oben, arm und reich werden bei uns wie in Stein gemeißelt hingenommen, genauso wie klug und dumm. Dumme Eltern, dumme Kinder, heißt es. Bei uns gelten die kognitiven Fähigkeiten, also das Erlernen von Schulbuchwissen, als Maß aller Dinge. Aber werden Kinder so wirklich zu starken und zufriedenen Menschen? Oder ist diese Lernkompetenz nur das Resultat anderer Stärken wie Disziplin, Konzentration und Entschlossenheit? Früher hieß das Charakter, heute nennt man es Soft Skills. Und die sind durchaus formbar. Die Persönlichkeitsentwicklung wird damit steuerbar. Wo „licking and grooming“ bewusst oder unbewusst zum Erziehungsalltag gehören, dort werden Kinder auch keine Probleme haben, das Abitur abzulegen. Nicht Helikoptereltern ebnen den Weg, sondern Eltern mit Zuwendungskompetenz. Herrscht daran Mangel, müssen gesellschaftliche Kräfte wie Erzieher und Lehrer eine Stellvertreterfunktion übernehmen. Wir belächeln trotz zahlreicher überzeugender Studien immer noch den Wert der frühkindlichen Erziehung. Aber gerade in der vor uns liegenden Ära der Integration hunderttausender Kinder schwacher Eltern in unser westliches Wertesystem werden wir noch einmal über Kita-Pflicht und obligatorische Ganztagsschule ernsthaft reden müssen. Eine Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht.

Sport stärkt das Selbstvertrauen und die soziale Kompetenz von Kindern. Auf dem Spielplatz lernen sie, aus welcher Höhe sie herunterspringen können, ohne sich zu verletzen, und welchen Herausforderungen sie gewachsen sind. Im Grundschulalter kann man Kinder bereits zu kleinen Spiele anleiten, bei denen sie sich an Regeln gewöhnen. Im Vordergrund sollte aber stehen, ihre koordinativen Fähigkeiten zu schulen. Das bedeutet, dass ein Kind beispielsweise lernt, bei welchen Bällen es welche Kraft benötigt, um ein Ziel zu erreichen, etwa einen Kegel umzuwerfen. Es lernt, seine Kraft ökonomisch einzusetzen. Durch unterschiedliche Bewegungserfahrungen lernen Kinder ihren eigenen Körper besser kennen und sich selbst einzuschätzen. Das stärkt die Persönlichkeit und baut Selbstvertrauen auf. Aber nicht nur für Selbstvertrauen und soziale Kompetenz ist Sport wichtig. Für eine gesunde körperliche Entwicklung brauchen Kinder ausreichend Bewegung. Das stärkt ihren Körper. Und meist haben sie auch einen inneren Drang, dies auszuleben, um dann wieder in Ruhe die Schulbank zu drücken. Doch trotz Schulnoten und Wissen um die Notwendigkeit für die Physis steht zum Glück noch etwas ganz anderes beim Sport im Mittelpunkt: Kinder haben Spaß daran, ihren Körper auszuprobieren. Sie entwickeln durch die Bewegung eine Freude, die sich in allen Lebensbereichen widerspiegelt und eine Grundlage für die Alltagsbewältigung im Erwachsenenalter bildet.

Kinder sind stark, wenn sie unterstützt werden. Wichtig ist es, ihre individuellen Fähigkeiten zu fördern, denn diese zeichnen sie in einzigartiger Weise aus. Jedes Kind hat seine eigenen Talente und natürlich auch seine eigenen Fehler. Talente und Fehler sollte man nicht gegeneinander aufrechnen. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich finde, Kinder müssen nicht alle gleich sein und auch nicht ständig unter dem Druck stehen, mit anderen Kindern zu konkurrieren. Leistungsdruck hilft Kindern nur in einem bestimmten Maß. Sie sollten frühzeitig erkennen dürfen, dass nicht jeder Mensch Bundeskanzler, Professor oder eben Detektiv werden muss, um erfolgreich zu sein. Bei Justus Jonas ist das etwas anderes, denn das Aufdecken von Rätseln und Geheimnissen gemeinsam mit seinen beiden Kollegen ist nun mal seine geniale Fähigkeit. Und die kann er nur ausüben, weil er dabei von seiner Tante Mathilda und seinem Onkel komplett unterstützt wird. Die Drei Fragezeichen sind also ein gutes Beispiel dafür, wie man Kinder stark machen kann. Und ich unterstelle, dass das der Wunsch der meisten Eltern ist, ein starkes Kind zu haben, das irgendwann mal auf eigenen Beinen steht. Wenn wir das geschafft haben, können wir Erwachsenen beruhigt schlafen. Und das sogar ohne extra eine Folge der Drei Fragezeichen zum Einschlafen zu hören.

Wir Eltern können unsere Kinder stärken, indem wir ihnen Vertrauen schenken, ihnen viel Schlaf gönnen und indem wir sie gesund ernähren. Wer seine Kinder frisch bekocht und auf Konservierungsmittel und Zusatzstoffe in der Nahrung verzichtet, stärkt aktiv ihre Gesundheit. Außerdem verursachen die versteckten Zucker und Fette in Fertigprodukten chronische Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck und schwächen die Darmflora. Und im Darm ist unser Immunsystem zu Hause. Weil ich unsere Zwillinge wahnsinnig liebe und ich weiß, dass ich ihre Gesundheit heute für die Zukunft stark machen kann, nehme ich mir gern die Zeit, für unsere Familie zu kochen. Und wir haben einen Riesenspaß, wenn wir gemeinsam saisonales Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt shoppen oder uns selbst Fruchtjoghurts mixen und aus jedem Familienessen ein echtes Event machen. Ein weiser Mann sagte einmal, ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper. Apropos gesunder Geist: Ich finde es außerdem sehr wichtig, meinen Zwillingen eine Lebensart geprägt von Respekt und Hilfsbereitschaft gegenüber unseren Mitmenschen mitzugeben, und zwar unabhängig von Alter, Hautfarbe und Geschlecht. Soziale Kinder finden sich einfach besser im Leben zurecht. Stark ist, wer gern gibt. Deshalb packen wir regelmäßig Pakete für Kinder, denen es nicht so gut geht wie uns. Mein Motto lautet: Geben macht glücklich.

Gängige Meinung ist, dass an die Stelle autoritärer Erziehung mittlerweile ein Erziehungsverhältnis auf Augenhöhe getreten ist. Dieser kulturelle Wandel sollte uns allerdings nicht übersehen lassen, dass es auf Kinder und Jugendliche nie zuvor einen so starken Leistungsdruck und damit auch einen Anpassungsdruck an eine Gesellschaft des Wettbewerbs gegeben hat. Kinder stark machen, heißt, im Aufwachsen auch eine kritische Haltung zu den Forderungen der sogenannten Leistungsgesellschaft zu fördern. Dazu ist die Fehlbarkeit der Schule, aber auch die Fehlbarkeit der eigenen Erziehung zu thematisieren. Gegenüber Kindern und Jugendlichen offen mit menschlichen Schwächen umzugehen, eröffnet Selbstständigkeit im Umgang mit den an sie gerichteten Anforderungen. Sie lernen, sich sowohl mit Gehorsam und Anpassung kritisch auseinanderzusetzen, als auch die Verhältnismäßigkeit ihres eigenen Handelns einzuschätzen. Daraus erwächst Stärke in zwei Hinsichten: einmal als Einsicht der Kinder und Jugendlichen, dass sie mehr sind als ihre Leistungen. Und weiterhin kultiviert eine solche Erziehung ein Vertrauen in sie selbst und gegenüber den Erziehenden. Von diesem Vertrauen wird abhängen, ob wir die nachfolgende Generation von unserer Lebensweise überzeugen können.

Kinder werden dadurch stark, wenn man ihnen mit Haltung eine Richtung gibt und trotzdem absolut offen dafür ist, wie das einzelne Kind werden möchte. Wenn ich das Kind nicht zum Objekt meiner Erziehungsrezepte mache, sondern versuche wahrzunehmen, was für das Kind in der entsprechenden Entwicklungsphase richtig ist. Wenn ich dem Kind nicht meine bornierte Erwachsenensicht auf die Welt aufdränge und alles rational erklären will, sondern seine Weltwahrnehmung ernst nehme und es darin bestärke, dass es auf seine Sinne und sein Denken vertrauen kann. Vor allem stärkt es, wenn ich die Kinder, die vielfach sensibler und durchlässiger sind als abgestumpfte Erwachsene, in den ersten Jahren nicht mit Reizen überflute, ihnen aber eine schöne Umgebung gestalte. Wenn ich mir selber gegenüber wahrhaftig bin. Wenn ich das Kind durch Musik, Märchenbilder und gute Sprache seelisch „ernähre“ und an der Stelle nicht zur „Fastfood“-Lösung greife. Kurz gesagt: Wenn ich das Kind sachlich-selbstlos liebe und dabei selber lerne.

Die Gemeinschaft, in der ein Kind lebt: Die Familie, die Verwandten, die Nachbarn, die Kinder aus der Straße, die Klassenkameraden, der Stadtteil – von allen lernt ein Kind, guckt ab, sieht, wie andere miteinander umgehen, wie man sich begegnet, sich hilft, füreinander da ist. Das gibt Geborgenheit und Stärke.

Ich habe mich gefragt, auf welche Weise „stark“ zu verstehen ist. Als erstes fällt mir die körperliche Stärke ein. Die können Kinder trainieren, in dem sie Hanteln heben, Klimmzüge machen und viel rennen. Auch Klettern macht stark, Fahrrad fahren ist gut für die Waden, Federball für die Arme. Über einen Sessel oder hohe Kissen springen stärkt den Körper. Und natürlich, wenn man miteinander rauft – aber nur aus Spaß, man darf dem anderen nicht wehtun. Im Schlaf wachsen dann die Muskeln. Gesundes Essen, nicht die Süßigkeiten, sind für einen starken Körper wichtig. Aber auch im Kopf kann man stark werden, wenn man etwa viel rechnet. Und wenn man dann der Beste in der Klasse ist, gibt es ein Gefühl der Stärke. Überhaupt fühlt man sich stark, wenn man in etwas der Beste ist. Das kann auch bedeuten, bei einer Schatzsuche am Geburtstag als Erster den gut versteckten Schatz zu finden. Es gibt auch „stark“ im Sinn von stolz. Das geht einem so, wenn man sich etwas traut, was man zuvor noch nicht gemacht hat, vielleicht vom Dreimeterbrett springen, coole Sachen mit dem Skateboard zu machen oder alleine einzukaufen. Erwachsene denken oft, dass sich Kinder stärker fühlen, wenn man sie vor anderen beschützt. Manchmal müssen Erwachsene auch beschützen, aber es kann auch feige sein, wenn man sich nicht selbst der Situation stellt. Und nein, Mama: Kuscheln macht nicht stark!

Wenn man ihre Persönlichkeiten fördert. Halt geben und los lassen – das schon so alte Motto gilt auch heute noch. Die Persönlichkeit eines Menschen fängt ganz früh an und kann sich nur entwickeln, wenn Eltern sich trauen und dem Kind vertrauen. Eltern, die ihre Aufgabe ernst nehmen, aber sich selber nicht aus den Augen verlieren, damit die Kinder nicht sagen, wenn meine Eltern sich mehr ansehen würden, würden sie nicht nur auf mich schauen. Loslassen, das ist echt schwer. Sicher war ich auch nicht so eine Mutter; ich hab’s irgendwie anders gemacht. Warum auch immer das geklappt hat, aber ich habe solch ein Kind, eine Tochter, selbstbewusst, selbstbestimmt und einfach nur großartig – auch zu sich selbst und im Umgang mit ihrer zwischenzeitlich eigenen Familie und den Menschen, die zu ihrem Umfeld gehören. Meine Tochter und natürlich mein Schwiegersohn erziehen meine Enkel schon ziemlich fantastisch, genau nach diesem Schema: Halt geben, loslassen, zutrauen, vertrauen. Zu diesem Thema wurde ich erst kürzlich von meiner Tochter zu einem unglaublich tollen Seminar mit dem Titel „Warum sind Raben die besseren Eltern“ mitgeschleppt. Ein unvergessener Abend, der mit Lachen begann, mit einer besonderen Leichtigkeit eineinhalb Stunden vergehen ließ und genau so fröhlich endete. Fazit: Kinder müssen lachen und brauchen Eltern, Großeltern und Freunde. Genau mein Ding, denn auch meine kleine Enkelin hat mich schon als „Lachliese“ erkannt.

Mir bringt es Spaß, Kindern die Freude am darstellenden Spiel zu vermitteln. Es ist für mich dabei hilfreich, noch vieles aus meiner eigenen Kindheit zu erinnern und zu spüren. Besonders die Kinder liegen mir am Herzen, die sich auf Grund ihrer Lebensumstände über Zuwendung, Aufmerksamkeit, Anerkennung und Respekt sehr freuen. Wir setzen uns mit unseren Gefühlen auseinander und entwickeln gemeinsam Szenen und manchmal sogar kleine Aufführungen. Hierbei finden ihre Wünsche, Sorgen, Erlebnisse, Fantasien und Talente ihren Platz. Der Gang auf die Bühne, sich dort zu präsentieren und in Rollen zu schlüpfen, erfordert Überwindung, Mut und Selbstvertrauen. Da alle Kinder der Gruppe diese Erfahrungen machen, entwickeln sie Einfühlungsvermögen. Es wird nicht ausgelacht, sondern, wann immer es sich anbietet, applaudiert. Im Laufe der Zeit lernen die Kinder immer mehr beides, Lob und Kritik, auch von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zu akzeptieren. Bisher waren alle Aufführungen erfolgreich und wurden beklatscht. Allein der Stolz und die Freude nach solch einem Erlebnis lassen das Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein eines jeden Kindes wachsen.

Kinder werden stark, wenn sie darin bestärkt werden, sich eine eigene Meinung zu bilden, auch wenn diese sich von den Ansichten der „Großen“ unterscheidet. So entsteht Selbstvertrauen in die eigene Wahrnehmungs- und Urteilsfähigkeit. Das will auch geübt werden, am besten in jungen Jahren. Kann eine eigene Meinung gleichberechtigt neben anderen Meinungen stehen darf, erwächst daraus eine Meinungsvielfalt mit Respekt vor Andersdenkenden – eine Grundlage für jede funktionierende Demokratie.

Unser Sohn wurde von uns nicht „erzogen“. Er wuchs mit uns auf, mit viel Zuwendung. Wir Eltern arbeiteten beide abwechselnd mir reduzierter Stundenzahl. Er lebt heute mit 36 Jahren „innerlich gestärkt“, wie er sich uns gegenüber lobend ausdrückt.

Unsere Kinder benötigen vor allem starke Beziehungen zu ihren Eltern. Sie müssen sich sicher fühlen, wenn sie sich ausprobieren und ihre Grenzen austesten. Aufgefangen werden, wenn sie über das Ziel hinausschießen und trotzdem dazu angehalten werden, die Konsequenzen für ihr Tun zu tragen. Eltern müssen ihre Kinder loslassen, damit sie sich frei entfalten können. Geduldige Gespräche mit ihren Kindern führen, ihnen die nötige Unterstützung anbieten und sie immer wieder dazu auffordern, ihren Standpunkt klarzumachen. Die richtige Balance zwischen Beschützen und Loslassen finden und ihnen Hilfe anbieten, wenn sie gescheitert sind. Dazu gehört auch, die Kinder ganz bewusst scheitern zu lassen. So können sie wertvolle Erfahrungen sammeln, ohne in Not oder Bedrängnis zu geraten. Wenn Eltern ihren Kindern einen verlässlichen Rahmen bieten, indem Werte wie Ehrlichkeit, Wertschätzung, Vertrauen und eine offene Kommunikation gelebt werden, können sie zu starken und selbstbewussten Persönlichkeiten heranreifen. Damit unseren Kindern das gelingt, müssen wir ihnen starke und selbstbewusste Vorbilder sein.

A wie Autonomie fördern B wie Bindungsperson sein C wie charismatisches Vorbild sein D wie Duldsamkeit zeigen E wie Einzigartigkeit hervor heben F wie Freiheit lassen, die Welt zu entdecken G wie Gewaltfreie Umgebung sicher stellen H wie Haltung zeigen I wie Interesse zeigen J wie Jähzorn aushalten (v.a. in der Pubertät) K wie Kreativität fördern L wie Lernlust unterstützen M wie Menschenfreundlichkeit vorleben N wie Neugierde fördern O wie optimistisch sein P wie Phantasie bekräftigen Q wie Querdenkertum fördern R wie rebellisch sein S wie Selbstbewusstsein stärken T wie Toleranz zeigen U wie Unangepasstes Denken fördern V wie Vielfalt erlebbar machen W wie Wertschätzung vorleben X wie Xenophobie verurteilen Y wie Yeah zum Kind sagen Z wie Zuverlässig sein

In meiner Arbeit als Waldorfkindergärtnerin erlebe ich, wie wichtig es ist, den Kindern Spielraum zu geben. Uns ist es ein grosses Anliegen, täglich eine Atmosphäre zu schaffen in der das Spielen gut gelingen kann.

Spielen macht Kinder STARK! Im Spiel, im freien und zwecklosen Tun, lernen Kinder ganz nebenbei, absolut unabsichtlich und unwissend (zumindest aus Kindersicht) so viel für\'s Leben: Das Greifen nach der Klapper oder dem bunten Plüschie, Laute bilden und später das Sprechen im Nachplappern der Eltern (oder anderer Bezugspersonen), Sozialkompetenzen im Rollenspiel untereinander und später in deversen Teamspielen ... nur einige Bespiele einer unendlichen Liste. Es ist wichtig, den Kindern Zeit, Platz und Raum zum ungezwungenen, unbeobachtetem und damit absolut freiem Spielen zu ermöglichen. Spielmobile vertreten mit ihren Angeboten das Recht auf Spiel! Hier finden Kinder Möglichkeiten sich auszuprobieren und zweck- und ergebnisfrei zu Spielen. Die Angebote der Spielmobile orientieren sich an den Stärken der Kinder. Sie können sich mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringen, an Angeboten selbstbestimmt beteiligen und diese selbst gestalten. Spielen stärkt die Kinder in ihren aktuellen Lebenslagen, es fordert und fördert sie als ganze und eigenständige kleine und wachsende Menschen!
Albert Butz, Leser_In