
Woher kommt Erfolg?
Erfolg gibt dem Recht, der ihn hat, solange er ihn hat. Wir sind gespannt auf Ihre großen und kleinen Erfolgsgeheimnisse.

Definiere deinen Erfolg und du verstehts woher er kommt.
Was ist überhaupt Erfolg? Bevor man die Frage nach dem woher stellt, muss man doch Erfolg zuerst definieren. Erfolg sieht doch für jeden anders aus. Somit ändern sich auch für jeden die Kriterien wie er/sie Erfolg definieren. Beim Erfolg ist die Frage des woher´s nur zu beantworten, wenn das ‚was ist‘ schon beantwortet wurde. Erfolg ist für Banker anders als für Sozialarbeiter. Doch beide haben Erfolg. Woher kommt der Erfolg für Banker? Klar, wenn die Kurse durch die Decke gehen, werden die meiste sagen. Was aber wiederum bedeutet, wenn der eine, unser Banker, Erfolg hat müssen viele andere Misserfolge haben. Was wiederum bedeutet, das Erfolg nur dann Erfolg ist wenn großer Misserfolg dagegen steht. Im Sport sieht man das noch deutlicher. Nehmen wir die umstrittene Olympiade in China. Dort haben viele Sportler:innen eine Medaille gewonnen und somit großen Erfolg gehabt. Viele andere hatten keinen Erfolg. Ist Erfolg also nur etwas für Auserwählte? Ich als Nichtsportler würde als Erfolg schon die Teilnahme sehen, aber die anderen . . . . ? Was noch viel wichtig ist, ist wie Erfolg gesehen wird. Sportler:innen, Manager:innen und diverse andere, denen öffentlich der Erfolg angetragen wird, werden gesehen, gelesen und beachtet. Aber was ist mit denen, die im Stillen erfolgreich Menschen helfen, sie umsorgen und als Dank ein Lächeln bekommen? Erfolg muss zuerst definiert werden damit man versteht woher er kommt.

Das Ziel ist das Ziel
Ein persisches Sprichwort sagt: „Geduld ist ein Baum mit bitteren Wurzeln, der süße Früchte trägt.“ Dieses Sprichwort passt sehr gut zur Frage, woher Erfolg kommt. Geduldig und ausdauernd auf ein größeres Ziel in der Zukunft hinzuarbeiten, bedeutet häufig den – oftmals bitteren – Verzicht auf die sofortige Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Langfristiger Erfolg – also das Erreichen der süßen Früchte – kommt hingegen von der Fähigkeit, bei langfristigen Projekten durchzuhalten, das größere Ziel in der Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren und nicht gleich aufzugeben, wenn der Weg einmal mühsam ist. Das verlangt Geduld und Ausdauer. Viele Studien zeigen, dass sich Geduld und Ausdauer auszahlen, und zwar in vielerlei Hinsicht. Das liegt daran, dass viele wichtige Entscheidungen im Leben ein Abwägen zwischen Gegenwart und Zukunft darstellen. Man denke an Ausbildungsentscheidungen („Soll ich weiter in meine Ausbildung investieren oder schneller arbeiten gehen und eigenes Geld verdienen?“), Vorsorgeentscheidungen für das Alter („Soll ich alles verfügbare Geld ausgeben oder etwas für später zurücklegen?“) oder auch Entscheidungen für einen gesunden Lebensstil („Soll ich mich jetzt mit einer Packung Pommes vor den Fernseher setzen oder lieber noch eine Runde um den Block gehen?“). In allen Fällen trägt Geduld und Selbstkontrolle zum langfristigen Erfolg bei.

Liebe, was du tust
Erfolg im Schauspielberuf ist ein langer, harter Weg. Für mich heißt, in dem Beruf erfolgreich zu sein, dass ich in vielen verschiedenen Projekten mitarbeiten kann. Ein erfolgreiches Jahr beinhaltet für mich zu drehen, am Theater zu spielen, als Sprecherin zu arbeiten oder auch zu coachen. Das wichtigste ist, dranzubleiben und an sich zu glauben, auch wenn mal Absagen kommen. Es hilft mir zu wissen, dass ich als Schauspielerin etwas ganz Eigenes mitbringe und in manchen Castings genau das zum Erfolg führt. In meinem Beruf – wie in vielen anderen Berufen – hat Erfolg auch mit den richtigen Kontakten und der Pflege dieser Kontakte zu tun. Und auch mit Glück. Manchmal hat man das Glück, zu einem Vorsprechen eingeladen zu werden, und die Chance, sich zu zeigen. Als frei arbeitende Schauspielerin gehört Akquise zum Alltag. Sich immer wieder bei Castern oder Intendanten ins Gedächtnis zu rufen, ist Teil unserer täglichen Arbeit – und manchmal von Erfolg gekrönt. Die Frage, wie man aus der Masse von Tausenden Schauspielern überhaupt gesehen werden kann, beschäftigt uns alle. Ein Patentrezept gibt es nicht. Unermüdlichkeit fällt mir in dem Zusammenhang ein, aber auch loslassen können, wenn alles getan ist. Vielen geht verständlicherweise auf diesem Weg die Puste aus. Ich selbst habe einen inneren kleinen Motor, der nicht von Erfolg betrieben wird, sondern von der Lust und dem Spaß an diesem Beruf.

Nachhaltigkeit macht sich bezahlt
Erfolg ist, wenn man seine Ziele erreicht. Für Unternehmen stehen dabei ganz fundamentale Fragen an allererster Stelle: Was sind unsere Ziele? Warum gibt es uns eigentlich? Was ist unser übergeordneter Handlungsauftrag? Was stellen wir eigentlich her? Einfach nur Geld verdienen kann dabei nicht der Maßstab sein, das wollen alle. Und sinnstiftend ist es auch nicht. Aus wirtschaftlichem Erfolg alleine kann ich persönlich auch kein wirklich nachhaltig positives Gefühl ziehen, das ist ein sehr vergänglicher Glücksmoment. Nehmen wir die Automobilkonzerne: Trotz makelloser Bilanzen haben sie Misserfolg, sie haben ihre Glaubwürdigkeit und Reputation verzockt. Darum ist Erfolg für mich als Unternehmer die Verknüpfung von funktionierenden Geschäftsmodellen mit Produkten und Dienstleistungen, die uns als Menschheit erlauben, den nächsten Generationen auch die Möglichkeit zu geben, noch auf diesem Planeten leben zu können. Denn gewiss ist das keineswegs. Darum müssen wir auch in der gesellschaftlichen Debatte den Erfolgsbegriff neu definieren und um die Dimension Nachhaltigkeit erweitern. Denn erfolgreich werden wir als Spezies nur sein, wenn wir es schaffen, unsere Gier in Kanäle zu leiten und sowohl einen Weg des Wirtschaftens als auch des politischen Handelns zu finden, der uns nicht ungebremst gegen die Wand fahren lässt.

Lernen Sie weiter
Der Wettbewerb auf den Märkten wird heute im Wettstreit um die besten Köpfe entschieden. Erfolgreiche Unternehmen zeichnen sich auch durch erfolgreiche Mitarbeiter aus. In diesem Zusammenhang werden dann Schlagworte wie „Lebenslanges Lernen“ oder „Work-Life-Balance“ genannt. Für Ersteres bilden sich immer mehr Menschen nebenberuflich weiter und absolvieren ein Studium. Lohnt sich das? Einer Auswertung von mehr als 80.000 Gehaltsabrechnungen zufolge lohnt sich das dann, wenn mit dem Studium auch ein entsprechender Abschluss verbunden ist. Ein echter Bachelor oder Master sollte es schon sein – zwischen 13.000 und 19.000 Euro mehr pro Jahr sind so möglich. Allerdings sollte die Qualität stimmen. Ein Waldund Wiesenabschluss hilft nicht viel. Am besten ist es, man studiert an einer echten Universität und erwirbt einen vollwertigen akademischen Titel. Das ist eine hervorragende Basis für den individuellen beruflichen Erfolg. Natürlich muss solch ein Studium auch nebenberuflich studierbar sein. Hier gilt es, ein Studienmodell zu finden, dass auf den individuellen Lernstil abgestimmt ist. Die Ottovon-Guericke Business School bietet solche BWL-Studiengänge der Universität Magdeburg an. Der Einstieg zum Bachelor ist auch ohne Abitur möglich. Wer schon einen Bachelor hat, kann direkt in den Master als Präsenz- oder Fernstudium einsteigen – oder kombiniert flexibel beide Modelle. Der ideale Weg, um Karriere zu machen.

Talent und Arbeit
Ich denke, es ist vieles, was zusammen passen muss, damit jemand erfolgreich wird. Nehmen wir den Sport: Wer die körperlichen Vorraussetzungen nicht erfüllt, wird nie großen Erfolg haben. So wird ein Normalgroßer kein Top-Basketballer, ein ungelenkiger kein Spitzenturner und ein zu großer Mensch wiederum kein guter Jockey. Aber hat man überhaupt den Zugang zu der Sportart, die zu einem passt? Vielleicht wäre man ein erfolgreicher Tennisspieler geworden, es gibt im Umkreis aber nur einen Judo-Verein. Oder die Sportart ist schlichtweg zu teuer, denn auch die finanzielle Seite spielt eine Rolle – zum Beispiel beim Einzelunterricht, bei dem man sich verbessern könnte. Und auch die menschliche Seite ist wichtig: Fördert der Trainer einen oder vergrault er einem die Sportart, weil er vielleicht ein guter Sportler, aber kein guter Pädagoge ist? Und letztendlich ist es auch der innere Wille. Um erfolgreich zu sein, muss man sich fokussieren, mehr trainieren, sich mehr überwinden und einfach mehr Energie hineinstecken als reine Breitensportler. Und der Spaß darf natürlich auch nicht fehlen: Nur wenn ich Freude an etwas habe, bin ich auch gewillt, diese Energie aufzubringen.

Sag mir, wie du heißt
Lässt sich Erfolg über den Namen steuern? Diese Frage lässt sich eindeutig mit Ja beantworten. Nomen est omen, der Name ist ein Zeichen, wussten schon die alten Römer. Und das gilt bis heute: Namen verleihen Menschen, Produkten und Unternehmen ihre Individualität, steuern deren Wahrnehmung und sorgen für Kino im Kopf. Aus gutem Grund verwenden Eltern viel Sorgfalt auf die Namenswahl für ihre Kinder oder Unternehmen für ihre Produkte. Ein guter Name fasst die Persönlichkeit des Bezeichneten mit wenigen Buchstaben zusammen und fördert positive Assoziationen, Sympathien und Akzeptanz oder Nachfrage. Er will sorgsam gewählt werden, denn in der Regel bleibt er ein ständiger Begleiter – ein Leben lang. Aus der Marketingpraxis wissen wir, dass die Erfolgschancen eines Namens mit seiner Eigenständigkeit steigen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die Qualität des Produkts auch überzeugend ist. Ein guter Name kann ein schlechtes Produkt nicht aufwerten, aber er kann ein gutes Produkt noch besser verkaufen. Das gilt übrigens nicht nur für Waren und Dienstleistungen. Auch viele großartige Künstler haben gut daran getan, sich einen kurzen und merkfähigen Künstlernamen zuzulegen. Man denke nur an Loriot oder Madonna. Das menschliche Gehirn verbindet Einzigartigkeit mit Qualität, Werthaltigkeit und Innovationskraft – all das sind zentrale Treiber für Erfolg.

Genug ist gut
Was heißt es, erfolgreich zu sein? Bedeutet Erfolg, beruflich eine geradlinige Karriere zu machen, viel Geld zu verdienen, dabei aber vielleicht auf seine eigenen Bedürfnisse zu verzichten? Oder ist Erfolg in umgekehrter Weise, auf seine Bedürfnisse zu achten und möglicherweise dabei Verluste in Kauf zu nehmen, Umwege zu gehen und so sein Glück zu finden? Mir fällt hier das Märchen „Hans im Glück“ der Gebrüder Grimm ein. Dort wirft der Held auf seinem Weg zum Glück Ballast ab, befreit sich von der Schwere. „Herz, was verlangst Du mehr!“, ruft Hans aus. Am Ende steht er mit nichts da und ist glücklich. Als Psychotherapeutin erlebe ich oft Menschen, die sich beruflich „ausge- brannt“ fühlen. Sie haben häufig das Gefühl, dem Stress hilflos ausgesetzt zu sein, den Kontakt zu sich selbst zu verlieren, nur noch zu funktionieren, während der Körper rebelliert. Oft verbergen sich dahinter verinnerlich- te Werte und Normen, zum Beispiel alles geben zu müssen oder perfekt sein zu wollen. Also Verzicht, Be- dürfniskontrolle und Selbstdisziplin und nicht, wie bei „Hans im Glück“, einfach Torheit. Was können wir tun, um leichter zu werden? Es kann etwa hilfreich sein, bei seinem Tun acht- sam sich immer wieder selbst zu fra- gen: „Was ist gerade jetzt?“ Und dann zu entscheiden: „Ich mache jetzt dies und nichts anderes.“ Schaut man mit etwas Distanz auf seine Arbeit, kann man vielleicht zu sich sagen: „Es ist genug.“ Und genug ist ein anderes Wort für gut.

Klare Momente
Ich glaube, dass manchmal eine Art „Klick“ von Nöten ist. Irgendetwas schaltet sich im Kopf um, man merkt, warum etwas wichtig ist und ist daher gewillt, hart für etwas zu arbeiten, um etwas zu kämpfen. Und das wird dann mit Erfolg belohnt.

Die Marke macht’s
Für den Erfolg eines Unternehmens ist die Motivation der Mitarbeiter entscheidend. Heute hängt diese stark von der Identifikation mit den Zielen und dem Leitbild des Unternehmens, der Marke, ab. Denn als engagierter Mitarbeiter wird man zu deren Botschafter. Man spricht von einer „Power of Pull“ anstatt dem früheren, im Wesentlichen auf Anzeigen basierenden „Push“. Das Unternehmen muss für die Mitarbeiter interessant sein, sie anziehen. Letztendlich sollte eine „Welt der Attraktivität“ aufgebaut werden, ein Image. Dafür befand man sich früher im Marketing in einer Einbahnstraße, auch bei Personalanzeigen. Im heutigen Marketing 4.0 ist man über Social Media mit „Connected Consumers“ im Austausch. In dieser heute veränderten Medienwelt kann man auch persönlich andere Akzente setzen und potenzielle Bewerber ansprechen. In Zeiten digitaler Transformation ist es wichtig, alle Mitarbeiter in diesem Prozess mitzunehmen und sie fachlich und menschlich zu unterstützen. Die Führung und das Team sind in ihrer strategischen Veränderungsbereitschaft gefragt, was auch für mich persönlich große Bedeutung hatte. Mein BWL-Studium hatte ich sehr breit aufgestellt und so gelang mir der Sprung ins Marketing, der marktorientierten Unternehmensführung. Aber natürlich gehören auch immer Glück und Menschen dazu, die die Hand über einen halten, um erfolgreich zu werden. So standen die erfahrenen und älteren Kollegen hinter mir und sagten: „Jetzt lasst den jungen Mann mal machen!“

Das richtige Rezept
Erfolg zu haben, benötigt die drei folgenden Zutaten: 1. Ein mit Herzblut verfolgtes Ziel, oder einen Traum oder gar eine Vision. 2. Humor; hilft bei allem und sowieso bei Zwischenniederlagen. Und 3. Die positiv bestimmte Beantwortung der Frage, ob ein zur Hälfte gefülltes Glas nun halb leer oder eben halb voll ist. Eine Portion Glück könnte natürlich immer helfen, wenn sich nicht die Portion Pech so einmischen würde. Ich wünsche viel Erfolg.

Wir halten Ihnen den Rücken frei
Ohne Ziel und Disziplin wird Erfolg auf jeden Fall zum Glücksspiel. Unabhängig davon, was man für sich als Erfolg definiert – und das wird ein Unternehmensberater anders bewerten als ein Krankenpfleger –, gibt es gemeinsame Nenner: Zufriedenheit mit sich, seinen beruflichen Aufgaben und dem Privatleben sowie einen gesunden Körper. Für die eigene Gesundheit muss man bereit sein, selber die Verantwortung zu übernehmen, indem man sich auch ein gutes Jobumfeld schafft. Da wir als Schreibtischhelden den gesamten Tag auf unseren vier Buchstaben sitzen, ist der Bürostuhl – und das meine ich vollkommen ernst – ein entscheidender Faktor für Erfolg. Allein in Deutschland sind rund 40 Millionen Fehltage auf Rückenschmerzen zurückzuführen, 80 Prozent der Europäer in Bürojobs leiden wöchentlich unter Rückenschmerzen. Man kann sich den wirtschaftlichen Schaden leicht vorstellen. Aber auch das persönliche Dilemma ist groß: Erfolg ist unter ständigen Schmerzen unmöglich. Viel Bewegung hilft gegen die Schmerzen, aber wie soll ich in einen vollen „erfolgreichen“ Arbeitstag noch Zeit für Bewegung einbauen? Mit unseren 3D-Aktiv-Bürostühlen wie dem swopper funktioniert das sehr gut: Durch ständige natürliche Bewegung im Sitzen wird der Körper leicht trainiert, Fehlhaltungen werden vermieden, der Stoffwechsel aktiviert. Wir folgen bei aeris einer einfachen Losung: Nur wer sich bewegt, kann was bewegen.

Der innere Motor
Ich bin ein guter Schachspieler. Ob mich dieser Umstand dazu qualifiziert, über Erfolg und den entbehrungsreichen Weg zu ihm zu sinnieren oder darüber, was Erfolg ist? Da bin ich mir nicht ganz sicher. Ich hasse es zu verlieren, mehr als ich es liebe zu gewinnen. Im Schach ist das Nicht-Verlieren auch durch ein Unentschieden möglich. Dieses ist leichter zu erreichen und ein Ausgang, den ich gegen nominell bessere Gegner (zu) häufig angestrebt habe. Fühlte sich trotzdem nie gut an. Meine Ziele niedrig zu setzen, um diese erreichen zu können, war für mich kein Erfolgsrezept, eher eine Falle. Ist Erfolg Anerkennung von außen? Ok, Schachspieler gelten als schlau, aber die Schachszene wird weder von Groupies noch von Werbeverträgen überflutet. Die häufig zu hörende Frage, ob man denn vom Schach leben könne, spricht ebenfalls nicht für Reichtümer. Eine Definition, die mir gefällt, ist „das parallele Wachsen von Fähigkeiten zu Herausforderungen“. Dies war bei mir bis zum Großmeistertitel und zur Nationalmannschaft der Fall. Ich hatte nie das Gefühl, etwas dafür aufzugeben. Natürlich kostet es Zeit, Großmeister zu werden, mehr als 10.000 Stunden, aber die 1990er waren eh nicht das goldene Zeitalter der Fernsehserien. Bücher lesen, Lehrvideos gucken, die Welt bereisen und Schachturniere spielen habe ich nie als Opfer empfunden. Ich mag keine Opfer. Nicht mal Bauernopfer. Zu riskant, die könnten zu Niederlagen führen. Ich hasse es zu verlieren.

Der Spaß zählt
Für einen Musiker hat Erfolg mindestens eine genauso große Bedeutung, wie es in anderen Berufszweigen der Fall ist. Zum einen gehört zur Musik Talent, als genauso wichtig betrachte ich aber das Üben. Ich glaube, dass fast jeder bis zu einem gewissen Grad ein Instrument lernen kann, wenn er sich Mühe gibt. Als ich die Gitarre für mich entdeckt habe, hatte ich einmal in den Schulferien einen Vorsatz und diesen auch umgesetzt: Ich habe in zwei Wochen 100 Stunden Gitarre geübt. Erfolge stellen sich nicht immer gleich ein, aber ich habe seit meiner Jugend in Bands gespielt und so war es für mich ein großer Erfolg, als ich mit einer Fun-Metal-Band auf Festivals vor 15.000 Leuten spielen konnte. Wenn ich selbst oder mit anderen Lieder schreibe und CDs produzieren kann, ist das für mich der größte Erfolg. Um genug Zeit für die Musik zu haben, musste ich einen Schritt weiter gehen und habe eine Gitarrenschule in Frankfurt am Main gegründet, statt weiter als Geograf zu arbeiten. Hier versuche ich, den Schülern so viel Spaß am Instrument zu vermitteln, dass sie auch zu Hause gerne üben. Nicht jeder muss Berufsmusiker werden, aber es ist schon ein Erfolg, wenn jemand sein Gitarrenspiel durch mich verbessern kann oder wenn jemand, der noch nie ein Instrument gespielt hat, plötzlich Lieder begleiten und damit sich und anderen eine große Freude bereiten kann.

Innerer Kompass
Erfolg kann man nur dann haben, wenn man auch ein Ziel vor Augen hat. Ansonsten erreicht man zwar das Gleiche, nimmt es aber leider gar nicht als einen Erfolg wahr.

Der Weg ist das Ziel
Ich bin mir nicht sicher, was für mich wirklich ein richtiger Erfolg ist. Mir ist es schon passiert, dass ich viel Zeit und Kraft in etwas investiert habe und mein Ziel dann sogar erreichte, da denkt man doch zunächst: ein Erfolg. Aber mit diesem Erfolg hatte ich dann kein weiteres Ziel mehr vor Augen und damit auch keinen Ansporn mehr. Dabei war zuvor gerade der Weg zum Ziel das eigentlich Spannende. War es dann nur ein Scheinerfolg?

Fleiß schlägt Talent
In vielen Berufen spielt Erfolg eine große Rolle, doch im Verkauf ist er ganz direkt sichtbar. Denn hier lässt sich Erfolg stärker über Zahlen und Fakten messen als in vielen anderen Sparten und am Ende orientiert sich der Grad des Erfolgs ganz simpel am Geld. Um als Verkäufer erfolgreich zu sein, steht über allem die richtige Selbstwahrnehmung. Das bedeutet, du musst dich immer wieder selbst prüfen. Bist du im B2B-Vertrieb, lässt sich das Feedback meist direkt ablesen. Überlegt ein Kunde noch oder schlimmer, er verlangt, man solle ein Angebot fertigmachen, er würde sich dann melden, ist dies immer eine Absage. Deswegen sollten bestimmte Abschlussfragen an den Kunden gestellt werden, etwa ob er zusagt, wenn für ihn das Preisleistungsverhältnis stimmt. Viel lernst du hier durch Erfahrung. Immer noch herrscht das Bild, es gäbe einen Prototyp des Verkäufers. Das sehe ich anders. Ein introvertierter Verkäufer kann in manchen Branchen genauso erfolgreich sein. Nur für bestimmte Branchen ist es essenziell, extrovertiert zu sein. Ob der Kunde dich sympathisch findet, wie eng dein Kontakt zu ihm ist oder auch wie schnell du die Ware verfügbar machen kannst, spielt ebenso mit hinein. Was jedoch alle Verkäufer betrifft: Du musst Ablehnung ertragen können und darfst sie nicht persönlich nehmen. Wer nicht bereit ist für ein „Nein“, wird auch ein „Ja“ nicht erhalten. An eines glaube ich fest: Langfristig schlägt der Fleißige immer das Talent.

Kleine Siege
Für viele ist Erfolg, wenn man von vielen Menschen für etwas bewundert wird. In unserer Familie ehren wir aber auch die kleinen persönlichen Erfolge. So war es für uns ein ganz großer Erfolg, als mein Sohn, der schon gut schwimmen konnte, sich aber nie zu tauchen traute, eines Tages den Tauchring aus dem schultertiefen Wasser holte. Wir mussten dies zwei Jahre lang üben, immer wieder den Ring mit ins Schwimmbad nehmen, ihn immer wieder eine Stufe weiter unten platzieren, behutsam seine Angst überwinden und merken, wann wir besser nicht pushen. Und weil so viel Mühe und so viel Überwindung darin steckt, ist für uns die bestandene Seepferdchenprüfung ein ganz großer Erfolg.

Man selbst bleiben, so sagten es schon Die Ärzte: „Man erntet, was man sät – drum wird’s dein Herz sein, das dich verrät . Ich will deinen Elan doch überhaupt nicht dämpfen . Wenn du etwas willst, musst du darum kämpfen.“

Der Wille zählt
Um zu wissen, wo Erfolg herkommt, muss man sich zuerst die Frage stellen, was Erfolg eigentlich ist. Ich finde, Erfolg hat viele Gesichter: der Flüchtling, der jetzt als Programmierer bei uns arbeitet, mein bester Freund, der Lehrer an seiner präferierten Schule geworden ist, meine Freundin, die sich „erfolgreich“ bei der Polizei beworben hat. Es sind die kleinen Momente, die am Ende zum Erfolg führen. Erfolg kommt durchs Machen – und etwas verfolgen. Von außen wirkt Erfolg oft wie das Ergebnis einer kurzen Zeitspanne an Arbeit. Was wenig gesehen wird: Es steckt soviel mehr Arbeit dahinter, um einen kurzen Moment Erfolg zu haben. Erfolg kommt durch hungrig sein. Das kann Hunger nach finanzieller Unabhängigkeit, Hunger nach Veränderung oder auch Hunger nach Reichweite für deine Musik sein. Erfolg kommt durch Leidensfähigkeit. Der Wille, sich auf seinen Hosenboden zu setzen und für etwas zu arbeiten. Auch zu Hause zu bleiben, wenn andere Freunde Party machen. Nach der Sprachschule nochmal sechs Stunden zu uns in Büro zu kommen und programmieren zu lernen. Erfolg kommt durch Mut. Man muss Entscheidungen treffen, bei denen man nicht weiß, wie das Ergebnis sein wird. Nichts ist schlimmer, als Entscheidungen nicht zu treffen und auf der gleichen Stelle zu treten. Und am Ende braucht es eine gute Portion Glück. Aber schon die alten Römer wussten: Fortes fortuna adiuvat – Den Mutigen hilft das Glück.

Der innere Antrieb
Die Geschichte vom glücklichen Fischer, der einem Berater begegnet, passt gut zu dieser Frage: Der Fischer findet schnell heraus, dass er, wenn er expandiert und ein Imperium gründet, am Ende seiner Karriere genau das machen könnte, was er schon heute gerne tut: fischen und mit seiner Familie leben. Richtigerweise lässt er den Berater, der ihn mit den vermeintlich so attraktiven Insignien des wirtschaftlichen Erfolgs locken wollte, weiterziehen. Das lässt tief blicken. Was treibt den Fischer? Äußere Merkmale wie Macht, Geld und Position bedeuten ihm wenig und motivieren ihn nicht. In der Tat rufen Statussymbole oft nur ein kurzzeitiges Erfolgserlebnis hervor. Wer sie einmal besitzt, fragt schnell nach einem größeren Sinn. Echte Erfolgserlebnisse stellen sich erst ein, wenn wir uns klar werden, was uns im Leben wirklich wichtig ist und glücklich macht. Was reizt mich an meiner Tätigkeit und wie fülle ich sie sinnvoll aus? Je mehr ich meine Motivationen und inneren Treiber kenne und in der Lage bin, auf sie zu hören, bereite ich den Weg zum Erfolg, der mit mir selbst im Einklang steht. Das kann auch und unbedingt die ganz große Karriere bedeuten, aber eine, die für mich Sinn macht. Diese Art von Erfolg ist – wie jeder Mensch – einzigartig. Sie kann ein Berufsleben lang tragen, sollte aber je nach Lebensabschnitt und Berufsentwicklung immer wieder auf ihre Stimmigkeit fürs Jetzt und Hier hinterfragt werden.

Zurück zu mir
Der Urlaub steht vor der Tür. Für mich ist dies die schönste Zeit des Jahres. Denn sie hat einen ganz besonderen Wert für mich. Ich genieße diese Zeit sehr, tanke auf für das ganze Jahr und deswegen lasse ich mir diesen Urlaub auch immer etwas kosten. Aber es geht hier nicht ums Geld, sondern darum, dass ich wieder zu mir finde. Ich mache lange Spaziergänge durch hügelige Landschaften, gehe Segeln im glasklaren Wasser und trinke abends am Hafen ein schönes Glas Wein. Dann bin ich nach einer längeren Arbeitsphase endlich wieder ganz bei mir und lerne in dieser Zeit, was wirklich einen Wert im Leben hat.

Leben im Jetzt
Die Zeit ist für mich, wenn ich es intensiv überlege, eigentlich die größte Motivationsquelle und kommt damit meiner Gewissheit, dass ich nicht ewig lebe, ziemlich gleich. Dieses Gefälle in einem Menschenleben, von der Urkraft der Jugend über die „besten Jahre“ hinein in den Lebensabend, ist genau so wichtig wie das Gefälle beispielsweise beim Skifahren. Wie langweilig und öde ist eine Skiabfahrt im flachen Gelände. Es ist für mich wie ein natürlicher Antrieb, der mich meist zum richtigen Moment zünden lässt. Zeit ist die Grundlage jeder Entwicklung. Zeit ist die Anzahl, wie oft die Planeten um die Sonne kreisen. Im Alter von einem Jahr wollte ich auf eigenen Beinen stehen, mit drei Jahren auf den Ski, mit 23 gemeinsam mit meiner Frau Sabine vor dem Traualtar und mit 50 Lebensjahren auf dem Dach der Welt. Die Besteigung des Mount Everests trug mich auf eine Wolke des Glücklichseins, alles danach war unbeschreiblich leichtgängig und mir kam die Welt einfach richtig rosa vor. Nur ein einziger Timingfehler in dieser Zeitachse hätte höchstwahrscheinlich zum sofortigen Untergang meines mir so wertvollen Lebens geführt. In meinen Augen haben der Tod und damit auch die Zeit eine einzige Funktion für unser Dasein: Es macht einfach Sinn, es jetzt zu beginnen, es nicht auf irgendwann zu verschieben und zu verstehen, dass jeder Augenblick eine Einzelausgabe des Universums ist.

Entdecke die Langsamkeit
„Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt“, so steht es am Bahnhofsgebäude von Wangerooge geschrieben. In dem Moment, wo ich das Fährschiff zur Insel betrete, fängt die Zeit an, langsamer zu laufen. Gleichzeitig schärfen sich meine im Alltag oft überladenen Sinne wieder: Das Rollen der Koffer auf dem alten Ziegelpflaster auf dem Weg vom Bahnhof zur Ferienwohnung wird für mich plötzlich zu einem der schönsten Geräusche der Welt. Der erste Blick aufs Meer bei Café Pudding ist wie die Begegnung mit einer lange vermissten Freundin: vertraut und doch überraschend. Die Stranduhr, deren Zeiger so eng zusammenlaufen, dass man die Uhrzeit in etwa schätzen muss, hat auch noch niemand durch eine Digitaluhr ersetzt. Alles ist wie immer und das ist gut so. Ein Morgenspaziergang zum Westturm: Ich rieche den durch die Sonnenwärme verdichteten Duft von Heckenrosen, Holunderblüten, den Heidesand. Ich lebe in diesen Ferien ohne Uhr unbeschwert in den Tag hinein und habe keine schwierigeren Entscheidungen zu treffen als: Gehe ich zur Strandgymnastik oder bleibe ich träge im Strandkorb? Und diese Trägheit, zu Hause mit schlechtem Gewissen verbunden, weil es da doch immer irgendwie eine To-do-Liste gibt, fühlt sich hier auf der Insel plötzlich richtig an. Wangerooge: für mich der Inbegriff von wundervoller Langsamkeit.

Mach dich frei
Für meinen Film „Speed – auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ habe ich mich lange mit dem Thema Zeit in unserer beschleunigten Welt auseinandergesetzt. Ich hatte das Gefühl, nie genug Zeit für die wesentlichen Dinge zu haben. Bei meiner Suche habe ich von meinen Protagonisten einiges gelernt. Die wichtigste Erkenntnis war, dass die Beschleunigung unseres Lebens eine individuelle und eine gesellschaftliche Seite hat. Am individuellen Teil kann man etwas ändern, indem man sich ganz bewusst für etwas entscheidet, und die zahllosen anderen Optionen, die das Leben bereit hält, ziehen lässt. Inzwischen gibt es absurderweise eine riesige Industrie zum Thema Entschleunigung und Zeitmanagement. Aber man muss nicht unbedingt ein Yoga-Retreat machen oder in ein Kloster gehen. Wichtig ist einfach, seinen eigenen Weg zu finden, um bremsen zu können. Wir müssen lernen, auf welche Optionen des Alltagswahnsinns wir besser verzichten. Die Menschen, die das bewusst tun, habe ich als die glücklichsten erlebt. Die Beschleunigung unseres Alltags ist aber auch ein gesellschaftliches Phänomen und wird durch unser Wirtschaftssystem angetrieben. Der Kapitalismus basiert eben auf Beschleunigung, Wachstum und Effizienzsteigerung. Solange wir an diesem System nichts verändern, wird sich das Beschleunigungsrad weiter drehen. Wer da kein dickes Bankkonto hat, ist für ein festes Einkommen gezwungen, dieser höheren Taktung und dem ständigen Input standzuhalten.

Immer wieder neu
Bei den Jahreszeiten ist das schöne, dass wir hier eine Abwechslung haben und uns darüber erfreuen. Das sehe ich auch sonst als Wert der Zeit – dass sich mit ihr Dinge ändern und es nie eintönig bleibt.

Zeichen der Zeit
Ich bin 1919 geboren, seitdem hat sich die Welt stark verändert und ich bin dankbar, in der heutigen Zeit leben zu können. Das verwundert nicht, denn ich habe den Zweiten Weltkrieg miterlebt, habe Teile meiner Familie verloren. Nach dem Krieg habe ich dann Medizin studiert und vier Kinder bekommen. In den 1950er-Jahren konnte ich meine eigene Praxis im Haus eröffnen. Den Großteil meiner Lebenszeit habe ich somit in meinem Haus verbracht. So wird Zeit auch mit Orten verbunden, die einem ans Herz wachsen. Obwohl ich jetzt in einer Altersresidenz lebe, fühle ich deswegen wohl noch nicht, dass die Zeit gekommen ist, das Haus zu verkaufen. Aber das ist nicht das einzige, von dem ich mich nicht trennen will: Ich fühle mich auch noch nicht so alt, dass ich meinen Sportwagen schon abgeben müsste. Ich fahre zwar nicht mehr selbst, lasse mich darin aber gerne noch chauffieren. Ich würde auch sofort in ein selbstfahrendes Auto einsteigen. Denn der Wert von Zeit war für mich schon immer, etwas zu erleben. Und den Mut dazu habe ich. Auch den technischen Fortschritt, den die Zeit gebracht hat, schätze ich. Als es mit den Computern anfing, war ich neugierig, habe mich gerne eingearbeitet und sah, dass es schnell eine Erleichterung war. Aber das Leben wird natürlich mit den Jahren auch ruhiger und ich verbringe heute die Zeit eher mit Lesen und Klavierspielen. Doch diese Stunden kann ich immer noch genießen.

Mangelware
Meiner Meinung nach ist Zeit heutzutage das teuerste Gut, denn sie fehlt uns immer. Wir haben keine Zeit, unsere Eltern zu besuchen. Wir fangen morgen mit dem Sport an, weil wir heute keine Zeit haben. Wir müssen viel arbeiten und haben deswegen keine Zeit für die große Reise, die wir schon immer machen wollten. Wir haben keine Zeit. Die Kunst besteht darin, sich die Zeit zu nehmen und dadurch noch mehr Zeit zu schaffen, denn sie ist das teuerste Gut.

Zauber des Moments
In jenem Augenblick, in dem ich meine Lungen mit dem letzten Atemzug fülle, bevor ich in die blauen Tiefen hinabtauche, habe ich bereits den Ort verlassen, an dem Zeit „real“ ist. Sobald ich die Oberfläche verlasse, bin ich total fokussiert und im Einklang mit den Abläufen, die innerhalb der Grenzen meiner Haut geschehen. Mein Herzschlag verlangsamt sich stetig, bis er schließlich nur noch hin und wieder laut in meinem Oberkörper nachhallt: „Wuuumm…wuuumm...“. Um mit dem steigenden Wasserdruck mitzuhalten, muss ich mit abnehmender Häufigkeit einen Druckausgleich in meinen Nasennebenhöhlen und der Mittelohrhöhle vornehmen. Dabei wird das Trommelfell wieder und wieder nach außen gedrückt, was ein ploppendes Geräusch erzeugt: „Plopp...plopp…plopp…“. Wie ein langsamer werdender Zeiger auf einer Uhr. Diese gelegentlichen Töne in meinem Körper geben mir einen wunderbaren inneren, synchronisierten Rhythmus und sind die einzigen Indikatoren, die mir anzeigen, wie weit ich noch tauchen muss, um die Zieltiefe zu erreichen. Ich darf nur so wenig Energie wie möglich verbrauchen, um den kostbaren Sauerstoff zu bewahren, der durch meinen Kreislauf gepumpt wird. All meine Bewegungen verlaufen in Superzeitlupe. Meine innere Uhr verlangsamt sich so stark, dass ich beinahe einschlafe, und es ist, als stünde die Zeit um mich herum still. Erst wenn ich die Bodenplattform erreiche, realisiere ich, dass etwa zweieinhalb Minuten vergangen sind.

Bewusst erleben
Zeit hat meiner Ansicht nach nicht immer den gleichen Wert. Das sagt auch der Begriff „Quality Time“ aus. Es ist die Zeit, in der man sich wirklich auf den anderen konzentriert und ihn wahrnimmt, vielleicht auch etwas Schönes gemeinsam unternimmt. Der andere kann dabei der Partner sein oder auch ein Freund, meistens plant man es mit den eigenen Kindern, damit man mit ihnen eine intensivere Zeit verbringt. Für uns ist das zum einen die Zeit des täglichen gemeinsamen Abendessens, bei dem jeder von seinem Tag berichtet. Aber es sind auch die Sonntagnachmittage, wenn wir gemeinsam in der Natur sind und es zu spannenden Gesprächen kommt, gerade, wenn meine Frau oder ich eins unserer Kinder zur Seite nehmen. Diese Zeit hat natürlich einen höheren Wert als die Zeiten, in denen man einfach nebeneinander herkramt, die zwar auch zum Leben dazugehören, aber in denen man sich nicht bewusst Zeit für den anderen nimmt.

Wert mal x
Schaut man sich die Gehälter von Dax-30-Managern im Vergleich zu denen einfacher Angestellter an, so hat Zeit offensichtlich einen ganz unterschiedlichen Wert. In Deutschland ist der Wert gerne 50-mal so hoch. In einem Fall war er auch 350-mal so hoch, wurde aber auf das 290-Fache herabgesetzt, weil sich das 350-Fache vor der Belegschaft nicht rechtfertigen ließ. In den USA und einigen anderen Ländern ist das wohl gar nicht ungewöhnlich, weswegen es je nach Perspektive auch hier unterschiedlich diskutiert wird. Wir werden sehen, ob sich der Wert von Zeit begrenzen lassen wird.

Zeit allein reicht nicht. Wie heißt es doch so schön: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Bequem Zeit gespart
Oft verbringen wir unsere wertvolle Zeit mit lästigen Botengängen, anstatt sie mit Angenehmem zu genießen. Den Gang zum Paketshop kann man sich jetzt ganz einfach sparen. Als Marktführer von Briefkastenanlagen haben wir dafür eine neutrale Paketkasten-Lösung für Ein- und Mehrfamilienhäuser entwickelt: die myRENZbox. Der Paketempfang erfolgt dabei unabhängig von der Anwesenheit des Empfängers, Retouren werden einfach abgewickelt und es gibt die Möglichkeit, eigene Sendungen ohne zusätzlichen Aufwand aufzugeben. Unser mit dem Smart-Home-Award und dem Digital-Leader-Award ausgezeichnete System myRENZbox ist unabhängig von Paketdienstleistern und hat sowohl die Prozesse von DHL als auch von DPD, GLS und Hermes integriert. Zugleich ist die Lösung für alle sonstigen Zusteller und Abholer offen – wie etwa für einen Wäscheservice und für Freunde und Bekannte. Die Pakete sind versichert und vor Diebstahl geschützt. Die Zustellung und Abholung von Paketen wird über eine elektronische Bedieneinheit mit Touchscreen an der Paketkastenanlage gesteuert. Die Empfänger werden via E-Mail, Pushnachricht auf die myRENZ-App oder SMS informiert. Über das Internetportal myrenz.com sind sowohl Betreiber als auch Bewohner eines Hauses mit myRENZbox-System bestens über die Transaktionen informiert. So hat man endlich wieder Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Informationen über alle Einsatzmöglichkeiten und Erklärvideos finden Sie unter www.renzgroup.com.

Wertvolles Gut
Das Wichtigste vorweg: Der Mensch hat Zeit. Er hat sogar viel Zeit. Denn Tag für Tag kommt neue nach. Und das Schöne ist, man muss nichts dafür tun. Viel tun muss man hingegen, um keine Zeit zu haben. Nein, Zeit haben wir nicht zu wenig, wir haben zu viel zu tun. Demnach heißt die Lösung: Lasst Euch nicht die Zeit, lasst Euch die Arbeit stehlen. Weder Faulheit noch Bequemlichkeit, auch nicht zu viel Freizeit gefährden unsere Zeitzufriedenheit. Es ist das maß- und pausenlose Machen, das immerzu auf dem Sprung sein und das Nie-genug-haben. Sollte diese Gesellschaft eine Leitkultur besitzen, dann heißt sie: Genug ist nicht genug. „Schuld“ an all dem ist die mechanische Uhr. Sie hat die Zeit aus ihrer vormals engen Bindung an die Natur gelöst und der Welt das leere, qualitätslose Zeitmuster Takt auf- und den menschenfreundlicheren Rhythmus zurückgedrängt. Bekommen haben wir dafür einen ansehnlichen Geld-, Güter- und Ereigniswohlstand, für den wir den Preis eines wachsenden Zeitnotstandes zahlen. Doch das Zeit-ist-Geld-Diktat greift dort zu kurz, wo es ums Leben und dessen befriedigende zeitliche Gestaltung geht. In der Liebe, in der Erziehung, bei der Bildung, beim Genuss und in der Kultur ist Zeit kein Tausch- sondern Lebensmittel. Es ginge uns besser, wir lebten gesünder, wären kreativer und zufriedener, wenn wir die Zeit öfters aus ihrer Verzweckung durch das Geld befreiten. Und ihr so ihre Qualitäten wieder zurückgäben.

Leider vergeht die schönste Zeit immer wie im Fluge und manche schlimmen Minuten fühlen sich an wie Stunden. Aber zum Glück erinnert man sich an die schönen Zeiten eher als an die der gähnenden Langenweile oder die der Schmerzen. Das gleicht es aus.

Aufmerksam im Hier und Jetzt
Nach buddhistischer Sicht ist unser Umgang mit der Zeit unangemessen. Unser Geist ist nicht im Stande, Zeitlosigkeit zu erfassen. Wir führen ein Leben in Raum und Zeit, in einer endlichen, vergänglichen und materiellen Welt. Gleichzeitig sind wir aber in einer Welt zu Hause, die unendlich, ewig und gestaltlos ist. • Keine Zeit zu haben oder Zeit sparen zu wollen ist Unsinn, denn Einsteins Relativitätstheorie hat bewiesen, dass Raum und Zeit eine Einheit bilden. Anstatt Zeit sparen zu wollen sollten wir uns also auf die Gegenwart konzentrieren und aufmerksam im Hier und Jetzt agieren. • Unser Zentralnervensystem kann nur innerhalb bestimmter Grenzen Informationen verarbeiten. Aufmerksamkeit kann die Informationsaufnahmegrenzen nicht überschreiten. Die Aufmerksamkeit bestimmt, was im Bewusstsein geschieht oder nicht, und so erschaffen wir unser Selbst. • Wenn wir das Gefühl haben, dass die eigenen Fähigkeiten ausreichen, eine gegebene Herausforderung zu bewältigen, dann sind wir im „Flow“. Im „Flow“-Zustand haben wir unsere psychische Energie unter Kontrolle, das heißt alles, was wir tun, trägt zu unserem Bewusstsein bei. In diesem Zustand vergessen wir die Zeit und unser Selbst reift. Diesen Glückszustand hat jeder schon erlebt.

Verlorene Zeit
Erst nachdem ich viele Jahre weit mehr als 40 Stunden pro Woche gearbeitet habe, ist mir bewusst, wie kostbar private Zeit sein kann. Diese Zeit ist wichtig, um Freundschaften zu erhalten oder eine Beziehung zu führen. Viele erfolgreiche Ex-Kollegen und -Kolleginnen, die immer noch sehr viel und hart arbeiten, haben sich diese Zeit nicht nehmen können oder wollen. Ständige Termine im Ausland wurden Standard, Freundschaften außerhalb des Betriebs dadurch schwierig und Beziehungen, eine enge Partnerschaft, nahezu unmöglich. Das ist traurig, weil ich weiß, dass viele immer damit gerechnet hatten, einmal eine Familie zu gründen. Es kam nicht der Gedanke auf, dass die Zeit, die man im Job verbracht hatte, auch privat sehr wertvoll gewesen wäre. Jetzt sind sie um die 40 und kinderlose Singles. Aber für eine Familie braucht man – wenigstens im Idealfall – eben erst einmal eine Beziehung und private Zeit.

Quality Time
Ich rechne nicht für jede Stunde mit einem Wert. Das wäre schon ein Problem, weil ich so wahnsinnig gerne lange schlafe. Aber dafür bin ich in der Zeit, die mir sonst am Tag zur Verfügung stehe, immer fit und gutgelaunt und diese Zeit hat dann einen hohen Wert. Und im Gegensatz zu vielen andere hoffe ich nie, sie möge nur schnell vergehen.

Rares Gut
Es gibt Lebensphasen, da hat Zeit einen ganz besonderen Wert, aber nicht jede Zeit, nicht der ganze Tag. Es gibt vielmehr die Sehnsucht nach einer bestimmten Art von Zeit. Sie heißt „Zeit für mich“. Sie ist dann besonders rar, wenn man arbeitet, kleine Kinder hat und vielleicht auch noch die Eltern pflegen muss. Verstärkt wird das besonders, wenn man keinen Partner hat, der gleichberechtigt die Kinder übernimmt. Und wenn man ein Typ ist, der es allen recht machen will. Um dann Zeit für sich zu haben, bräuchte man einen Tag mit 48 Stunden. Aber zum Glück ist es auch nur eine Phase im Leben. Wenn die Kinder größer werden, stellt man fest, dass man jeden Tag wieder mehr Zeit für sich hat. Und diese Zeit hat dann viel mehr Wert, als hätte man all das vorher nicht erlebt.

Konstante des menschlichen Lebens
Zeit ist eine physikalische Größe, die den Menschen von Anbeginn an prägt. Nahezu alle Lebewesen besitzen eine innere biologische Uhr, die nach natürlichen Zyklen verläuft. Die kulturgeschichtliche Entwicklung von einfachen Wildbeutern über komplexe Gesellschaften bis hin zu staatlich organisierten Hochkulturen war begleitet von fortwährenden Versuchen, Zeit zu strukturieren, sei es durch Rituale, festliche Anlässe oder erste Kalendersysteme. Periodisch wiederkehrende Ereignisse, seien sie an den Tagesablauf, an die Jahreszeiten oder etwa an den Moment der Nilschwemme gebunden, förderten schon sehr früh Verständnis und Gefühl für zyklische Zeitabläufe, die das menschliche Leben auch über die innere biologische Uhr hinaus seit jeher entscheidend prägen. Vor Jahrtausenden bereits legte der Mensch gigantische Observatorien an, um den Wechsel der Jahreszeiten genau zu berechnen und vorherzusagen. Systeme, die bei der Zeitmessung periodisch in denselben Zustand zurückkehren, sind dagegen eine spätere Erfindung. Je nach Komplexität einer Gesellschaft erhalten die in einem Kalender festgelegten Zeitrhythmen auch strukturelle Bedeutung für das Gemeinwesen. Zeit gehört zu den anthropologischen Konstanten des Menschen, wird jedoch kulturspezifisch sehr unterschiedlich verstanden: zyklisch-wiederkehrend ebenso wie geradlinig-kontinuierlich.

Für den Erfolg eines Unternehmens ist die Motivation der Mitarbeiter entscheidend. Heute hängt diese stark von der Identifikation mit den Zielen und dem Leitbild des Unternehmens, der Marke, ab. Denn als engagierter Mitarbeiter wird man zu deren Botschafter. Man spricht von einer „Power of Pull“ anstatt dem früheren, im Wesentlichen auf Anzeigen basierenden, „Push“. Das Unternehmen muss für die Mitarbeiter interessant sein, sie anziehen. Letztendlich sollte eine „Welt der Attraktivität“ aufgebaut werden, ein Image. Dafür befand man sich früher im Marketing in einer Einbahnstraße, auch bei Personalanzeigen. Im heutigen Marketing 4.0 ist man über Social Media mit „Connected Consumers“ im Austausch. In dieser heute veränderten Medienwelt kann man auch persönlich andere Akzente setzen und potenzielle Bewerber ansprechen. In Zeiten digitaler Transformation ist es wichtig, alle Mitarbeiter in diesem Prozess mitzunehmen und sie fachlich und menschlich zu unterstützen. Die Führung und das Team sind in ihrer strategischen Veränderungsbereitschaft gefragt, was auch für mich persönlich große Bedeutung hatte. Mein BWL-Studium hatte ich sehr breit aufgestellt und so gelang mir der Sprung ins Marketing, der marktorientierten Unternehmensführung. Aber natürlich gehören auch immer Glück und Menschen dazu, die die Hand über einen halten, um erfolgreich zu werden. So standen die erfahrenen und älteren Kollegen hinter mir und sagten: „Jetzt lasst den jungen Mann mal machen!“

In vielen Berufen spielt Erfolg eine große Rolle, doch im Verkauf ist er ganz direkt sichtbar. Denn hier lässt sich Erfolg stärker über Zahlen und Fakten messen als in vielen anderen Sparten und am Ende orientiert sich der Grad des Erfolgs ganz simpel am Geld. Um als Verkäufer erfolgreich zu sein, steht über allem die richtige Selbstwahrnehmung. Das bedeutet, du musst dich immer wieder selbst prüfen. Bist du im B2B-Vertrieb, lässt sich das Feedback meist direkt ablesen. Überlegt ein Kunde noch oder schlimmer, er verlangt, man solle ein Angebot fertigmachen, er würde sich dann melden, ist dies immer eine Absage. Deswegen sollten bestimmte Abschlussfragen an den Kunden gestellt werden, etwa ob er zusagt, wenn für ihn das Preisleistungsverhältnis stimmt. Viel lernst du hier durch Erfahrung. Immer noch herrscht das Bild, es gäbe einen Prototyp des Verkäufers. Das sehe ich anders. Ein introvertierter Verkäufer kann in manchen Branchen genauso erfolgreich sein. Nur für bestimmte Branchen ist es essenziell, extrovertiert zu sein. Ob der Kunde dich sympathisch findet, wie eng dein Kontakt zu ihm ist oder auch wie schnell du die Ware verfügbar machen kannst, spielt ebenso mit hinein. Was jedoch alle Verkäufer betrifft: Du musst Ablehnung ertragen können und darfst sie nicht persönlich nehmen. Wer nicht bereit ist für ein „Nein“, wird auch ein „Ja“ nicht erhalten. An eines glaube ich fest: Langfristig schlägt der Fleißige immer das Talent.

Die Geschichte vom glücklichen Fischer, der einem Berater begegnet, passt gut zu dieser Frage: Der Fischer findet schnell heraus, dass er, wenn er expandiert und ein Imperium gründet, am Ende seiner Karriere genau das machen könnte, was er schon heute gerne tut: fischen und mit seiner Familie leben. Richtigerweise lässt er den Berater, der ihn mit den vermeintlich so attraktiven Insignien des wirtschaftlichen Erfolgs locken wollte, weiterziehen. Das lässt tief blicken. Was treibt den Fischer? Äußere Merkmale wie Macht, Geld und Position bedeuten ihm wenig und motivieren ihn nicht. In der Tat rufen Statussymbole oft nur ein kurzzeitiges Erfolgserlebnis hervor. Wer sie einmal besitzt, fragt schnell nach einem größeren Sinn. Echte Erfolgserlebnisse stellen sich erst ein, wenn wir uns klar werden, was uns im Leben wirklich wichtig ist und glücklich macht. Was reizt mich an meiner Tätigkeit und wie fülle ich sie sinnvoll aus? Je mehr ich meine Motivationen und inneren Treiber kenne und in der Lage bin, auf sie zu hören, bereite ich den Weg zum Erfolg, der mit mir selbst im Einklang steht. Das kann auch und unbedingt die ganz große Karriere bedeuten, aber eine, die für mich Sinn macht. Diese Art von Erfolg ist – wie jeder Mensch – einzigartig. Sie kann ein Berufsleben lang tragen, sollte aber je nach Lebensabschnitt und Berufsentwicklung immer wieder auf ihre Stimmigkeit fürs Jetzt und Hier hinterfragt werden.

Lässt sich Erfolg über den Namen steuern? Diese Frage lässt sich eindeutig mit Ja beantworten. Nomen est omen, der Name ist ein Zeichen, wussten schon die alten Römer. Und das gilt bis heute: Namen verleihen Menschen, Produkten und Unternehmen ihre Individualität, steuern deren Wahrnehmung und sorgen für Kino im Kopf. Aus gutem Grund verwenden Eltern viel Sorgfalt auf die Namenswahl für ihre Kinder oder Unternehmen für ihre Produkte. Ein guter Name fasst die Persönlichkeit des Bezeichneten mit wenigen Buchstaben zusammen und fördert positive Assoziationen, Sympathien und Akzeptanz oder Nachfrage. Er will sorgsam gewählt werden, denn in der Regel bleibt er ein ständiger Begleiter – ein Leben lang. Aus der Marketingpraxis wissen wir, dass die Erfolgschancen eines Namens mit seiner Eigenständigkeit steigen. Natürlich unter der Voraussetzung, dass die Qualität des Produkts auch überzeugend ist. Ein guter Name kann ein schlechtes Produkt nicht aufwerten, aber er kann ein gutes Produkt noch besser verkaufen. Das gilt übrigens nicht nur für Waren und Dienstleistungen. Auch viele großartige Künstler haben gut daran getan, sich einen kurzen und merkfähigen Künstlernamen zuzulegen. Man denke nur an Loriot oder Madonna. Das menschliche Gehirn verbindet Einzigartigkeit mit Qualität, Werthaltigkeit und Innovationskraft – all das sind zentrale Treiber für Erfolg.

Ich bin ein guter Schachspieler. Ob mich dieser Umstand dazu qualifiziert, über Erfolg und den entbehrungsreichen Weg zu ihm zu sinnieren oder darüber, was Erfolg ist? Da bin ich mir nicht ganz sicher. Ich hasse es zu verlieren, mehr als ich es liebe zu gewinnen. Im Schach ist das Nicht-Verlieren auch durch ein Unentschieden möglich. Dieses ist leichter zu erreichen und ein Ausgang, den ich gegen nominell bessere Gegner (zu) häufig angestrebt habe. Fühlte sich trotzdem nie gut an. Meine Ziele niedrig zu setzen, um diese erreichen zu können, war für mich kein Erfolgsrezept, eher eine Falle. Ist Erfolg Anerkennung von außen? Ok, Schachspieler gelten als schlau, aber die Schachszene wird weder von Groupies noch von Werbeverträgen überflutet. Die häufig zu hörende Frage, ob man denn vom Schach leben könne, spricht ebenfalls nicht für Reichtümer. Eine Definition, die mir gefällt, ist „das parallele Wachsen von Fähigkeiten zu Herausforderungen“. Dies war bei mir bis zum Großmeistertitel und zur Nationalmannschaft der Fall. Ich hatte nie das Gefühl, etwas dafür aufzugeben. Natürlich kostet es Zeit, Großmeister zu werden, mehr als 10.000 Stunden, aber die 1990er waren eh nicht das goldene Zeitalter der Fernsehserien. Bücher lesen, Lehrvideos gucken, die Welt bereisen und Schachturniere spielen habe ich nie als Opfer empfunden. Ich mag keine Opfer. Nicht mal Bauernopfer. Zu riskant, die könnten zu Niederlagen führen. Ich hasse es zu verlieren.

Um zu wissen, wo Erfolg herkommt, muss man sich zuerst die Frage stellen, was Erfolg eigentlich ist. Ich finde, Erfolg hat viele Gesichter: der Flüchtling, der jetzt als Programmierer bei uns arbeitet, mein bester Freund, der Lehrer an seiner präferierten Schule geworden ist, meine Freundin, die sich „erfolgreich“ bei der Polizei beworben hat. Es sind die kleinen Momente, die am Ende zum Erfolg führen. Erfolg kommt durchs Machen – und etwas verfolgen. Von außen wirkt Erfolg oft wie das Ergebnis einer kurzen Zeitspanne an Arbeit. Was wenig gesehen wird: Es steckt soviel mehr Arbeit dahinter, um einen kurzen Moment Erfolg zu haben. Erfolg kommt durch hungrig sein. Das kann Hunger nach finanzieller Unabhängigkeit, Hunger nach Veränderung oder auch Hunger nach Reichweite für deine Musik sein. Erfolg kommt durch Leidensfähigkeit. Der Wille, sich auf seinen Hosenboden zu setzen und für etwas zu arbeiten. Auch zu Hause zu bleiben, wenn andere Freunde Party machen. Nach der Sprachschule nochmal sechs Stunden zu uns in Büro zu kommen und programmieren zu lernen. Erfolg kommt durch Mut. Man muss Entscheidungen treffen, bei denen man nicht weiß, wie das Ergebnis sein wird. Nichts ist schlimmer, als Entscheidungen nicht zu treffen und auf der gleichen Stelle zu treten. Und am Ende braucht es eine gute Portion Glück. Aber schon die alten Römer wussten: Fortes fortuna adiuvat – Den Mutigen hilft das Glück.

Erfolg ist, wenn man seine Ziele erreicht. Für Unternehmen stehen dabei ganz fundamentale Fragen an allererster Stelle: Was sind unsere Ziele? Warum gibt es uns eigentlich? Was ist unser übergeordneter Handlungsauftrag? Was stellen wir eigentlich her? Einfach nur Geld verdienen kann dabei nicht der Maßstab sein, das wollen alle. Und sinnstiftend ist es auch nicht. Aus wirtschaftlichem Erfolg alleine kann ich persönlich auch kein wirklich nachhaltig positives Gefühl ziehen, das ist ein sehr vergänglicher Glücksmoment. Nehmen wir die Automobilkonzerne: Trotz makelloser Bilanzen haben sie Misserfolg, sie haben ihre Glaubwürdigkeit und Reputation verzockt. Darum ist Erfolg für mich als Unternehmer die Verknüpfung von funktionierenden Geschäftsmodellen mit Produkten und Dienstleistungen, die uns als Menschheit erlauben, den nächsten Generationen auch die Möglichkeit zu geben, noch auf diesem Planeten leben zu können. Denn gewiss ist das keineswegs. Darum müssen wir auch in der gesellschaftlichen Debatte den Erfolgsbegriff neu definieren und um die Dimension Nachhaltigkeit erweitern. Denn erfolgreich werden wir als Spezies nur sein, wenn wir es schaffen, unsere Gier in Kanäle zu leiten und einen Weg des Wirtschaftens als auch des politischen Handelns zu finden, der uns nicht ungebremst gegen die Wand fahren lässt.

Ein persisches Sprichwort sagt: „Geduld ist ein Baum mit bitteren Wurzeln, der süße Früchte trägt.“ Dieses Sprichwort passt sehr gut zur Frage, woher Erfolgt kommt. Geduldig und ausdauernd auf ein größeres Ziel in der Zukunft hinzuarbeiten, bedeutet häufig den – oftmals bitteren – Verzicht auf die sofortige Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Langfristiger Erfolg – also das Erreichen der süßen Früchte – kommt hingegen von der Fähigkeit, bei langfristigen Projekten durchzuhalten, das größere Ziel in der Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren und nicht gleich aufzugeben, wenn der Weg einmal mühsam ist. Das verlangt Geduld und Ausdauer. Viele Studien zeigen, dass sich Geduld und Ausdauer auszahlen, und zwar in vielerlei Hinsicht. Das liegt daran, dass viele wichtige Entscheidungen im Leben ein Abwägen zwischen Gegenwart und Zukunft darstellen. Man denke an Ausbildungsentscheidungen („Soll ich weiter in meine Ausbildung investieren oder schneller arbeiten gehen und eigenes Geld verdienen?“), Vorsorgeentscheidungen für das Alter („Soll ich alles verfügbare Geld ausgeben oder etwas für später zurücklegen?“) oder auch Entscheidungen für einen gesunden Lebensstil („Soll ich mich jetzt mit einer Packung Pommes vor den Fernseher setzen oder lieber noch eine Runde um den Block gehen?“). In allen Fällen trägt Geduld und Selbstkontrolle zum langfristigen Erfolg bei.

Was heißt es, erfolgreich zu sein? Bedeutet Erfolg, beruflich eine geradlinige Karriere zu machen, viel Geld zu verdienen, dabei aber vielleicht auf seine eigenen Bedürfnisse zu verzichten? Oder ist Erfolg in umgekehrter Weise, auf seine Bedürfnisse zu achten und möglicherweise dabei Verluste in Kauf zu nehmen, Umwege zu gehen und so sein Glück zu finden? Mir fällt hier das Märchen „Hans im Glück“ der Gebrüder Grimm ein. Dort wirft der Held auf seinem Weg zum Glück Ballast ab, befreit sich von der Schwere. „Herz, was verlangst Du mehr!“, ruft Hans aus. Am Ende steht er mit nichts da und ist glücklich. Als Psychotherapeutin erlebe ich oft Menschen, die sich beruflich „ausgebrannt“ fühlen. Sie haben häufig das Gefühl, dem Stress hilflos ausgesetzt zu sein, den Kontakt zu sich selbst zu verlieren, nur noch zu funktionieren, während der Körper rebelliert. Oft verbergen sich dahinter verinnerlichte Werte und Normen, zum Beispiel alles geben zu müssen oder perfekt sein zu wollen. Also Verzicht, Bedürfniskontrolle und Selbstdisziplin und nicht, wie bei „Hans im Glück“, einfach Torheit. Was können wir tun, um leichter zu werden? Es kann etwa hilfreich sein, bei seinem Tun achtsam sich immer wieder selbst zu fragen: „Was ist gerade jetzt?“ Und dann zu entscheiden: „Ich mache jetzt dies und nichts anderes.“ Schaut man mit etwas Distanz auf seine Arbeit, kann man vielleicht zu sich sagen: „Es ist genug.“ Und genug ist ein anderes Wort für gut.

Erfolg kommt nicht zugeflogen. Glück ist zweitrangig, das Wichtigste ist, hart zu arbeiten. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein kann zwar helfen, aber in erster Linie liegt der Erfolg an einem selbst. Man darf nicht abwarten, sondern muss machen, machen, machen – und dabei das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Meinem Erfolg kam die Einführung der Privatsender zwar zugute, aber das Kontinuierliche war entscheidend: „Der Preis ist heiß“ habe ich neun Jahre lang in 1.873 Folgen moderiert. Wenn diese Sendung dann trotz eines Marktanteils von 30 bis 35 Prozent abgesetzt wird, versteht man zwar die Medienwelt nicht mehr, aber für mich persönlich ging es weiter: 440 Folgen Kochsendung etwa. Heute reagieren Medien noch häufiger, als das sie agieren. Viel wird von anderen Sendern übernommen. Das verändert die Formate und man muss mehr selbst in die Hand nehmen. Aber auch durch Youtube hat sich die Medienwelt gewandelt. Nimmt man diese sozialen Medien nicht ernst, fährt der Zug ohne einen ab. Es hat auch das Verhalten vor den Bildschirmen verändert. Doch eines ist gleich geblieben und so möchte ich ein Erfolgsgeheimnis verraten, das für Moderatoren wie für Youtuber gilt: Man muss die Zuschauer ernst nehmen. Auch wenn man sie nicht direkt sieht, sie sind zu Hause am Bildschirm durchaus konzentriert und nehmen wahr, wenn man nicht echt oder selbst unkonzentriert ist. Wenn der Zuschauer merkt, der meint es nicht so, wird abgeschaltet.

Zuerst möchte ich mich für diese Frage bedanken, weil ich, um eine Antwort verfassen zu können, erst einmal den Begriff Erfolg für mich persönlich definieren musste. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl der Freude, der Anerkennung, der Befriedigung, ein Ziel erreicht oder eine kleine aber schöne Geste gemacht zu haben. Für mich kommt der Erfolg aus der inneren Einstellung jedes einzelnen Menschen. Ich habe heute einen erfolgreichen Tag gehabt, der mit einem Lächeln eines kleinen indischen Jungen angefangen hat, dem ich meinen Sitzplatz in der vollgepressten Berliner U-Bahn angeboten habe. Das mag nichts Spektakuläres sein, aber ich hatte dabei meine kleine Erfolgsgeschichte, an die ich beim Schreiben dieser Antwort denke und schmunzele. Erfolg kommt aus dem Inneren, aus der Erkenntnis, dass alles nur Einstellungssache ist. Wer mutig ist, wer offen ist und liebt, was er tut, der wird am Ende mit Erfolg belohnt. Doch wer den Erfolg in kleinen Dingen sehen kann, hat jeden Tag die Chance, erfolgreich durch sein Leben zu gehen. Das ist mein Appell an den Leser dieser Zeilen: Lerne die kleinen und schönen Dinge im Leben wertzuschätzen.

Niemals aufgeben. Weitermachen, selbst wenn es aussichtslos erscheint.

Mein großes - immer währendes - Erfolgsgeheimnis ist die Freundlichkeit o h n e auf eine Quittung dafür zu hoffen. Mein kleines - alltägliches - Erfolgsgeheimnis ist die Zuverlässigkeit o h n e auf die Bedeutung des Empfängers oder des Anlasses zu achten. Der Erfolg liegt - mit der Zeit - in der spürbar besseren Qualität der Reaktionen der anderen.

Der Schlüssel zum Erfolg: Authentizität, Intelligenz, Geduld und Disziplin. Den kleinen Fisch vorbeischwimmen zu lassen, um den Wal an Land zu ziehen.
Mathias Böhnke, Leser