
Was denkt mein Tier?
Sie bellen, mauzen, fiepsen und gackern. Tiere kommunizieren nicht nur mit Artgenossen, sondern auch mit uns Menschen. Aber können wir auch verstehen, was sie dabei denken und fühlen? Erzählen Sie uns von Ihren Beobachtungen.

Beobachten und verstehen
Die Tierpsychologie ist eine verhaltenstherapeutische Beratung für den Tierhalter und sein Tier und bietet die Möglichkeit, gegen Verhaltensstörungen und störendes Verhalten gezielt vorzugehen. Änderungen im Verhalten des Tieres werden durch Training, Desensibilisierung und Konditionierung erreicht. Seitdem ich mich erinnern kann, gibt es Tiere in meinem Leben. Oft waren es nicht die eigenen. Schon als Kind habe ich mich bemüht, die Kommunikation zwischen Mensch und Tier zu fördern, indem ich ehrenamtlich in einem Tiergehege arbeitete. Der eigene „Zoo“ zu Hause bestand aus Katzen, später gesellten sich Meerschweinchen, Hunde, Fische, Pferde und Vögel dazu. Ich danke meinen Eltern, dass sie nie nein sagten, wenn ich mal wieder mit einem Küken zur Handaufzucht vor der Tür stand oder ein Findeltier mitbrachte. An Tieren fasziniert mich, dass sie immer ehrlich und direkt sind. Mit Mitte 20 entschied ich mich dafür, tierisches Verhalten besser verstehen zu wollen. Mein Ziel: Das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier zu verbessern. Ich studierte Ethologie, einen Zweig der Zoologie, der sich mit vergleichender Verhaltensforschung beschäftigt. Seitdem habe ich viele unterschiedliche Formen des Zusammenlebens zwischen Mensch und Tier kennenlernen dürfen. Praktische und theoretische Weiterbildungen sind dabei für mich selbstverständlich geblieben. Denn die Verhaltensforschung mit und am Tier steckt noch in den Kinderschuhen.

„Meine Besitzer sagen zwar, ich soll nicht auf die Möbel klettern, aber ich tue und lasse, was mir gefällt.“

Überraschender Schabernack
Rocky, unser Findelkind, war eine wirklich gelungene Mischung aus Schäferhund, Husky und Collie. Bildschön, und er wusste das genau, besonders wenn wir an wohlriechenden Hündinnen vorbeikamen, und er modelartig an ihnen vorüberstolzierte. Eines Tages überraschte er mich durch einen bewussten Schabernack. Wie so oft wollte ich sein Fell durchbürsten, am besten auf der Treppe vor unserem Haus. Die Bürste hatte ich schon bereit gelegt, aber noch etwas vergessen und ging kurz ins Haus. Als ich zurückkam, saß Rocky brav auf der Treppe, aber die Bürste war verschwunden. Ich suchte sie überall, auch im Vorgarten, minutenlang, ohne Erfolg. Als ich rief „Rocky, such die Bürste“, rührte er – anders als sonst bei seinen Spielzeugen – keine Pfote, sondern sah mich nur mit großen Augen und schiefem Kopf an, nach dem Motto „Was meint sie denn nur?“. Erst nach gründlichem Durchsuchen der hintersten Ecken des Vorgartens fand ich die Bürste schließlich im letzten Winkel zwischen engen Forsythiensträuchern. Rocky entkam dem Bürsten nicht, aber hatte seine Pfiffigkeit gezeigt, Dinge vor mir zu verstecken, um so meine vermuteten Absichten zu vereiteln. Respekt, du eitler Macho.

Chef im Rudel
Konsequenz ist ein unerlässlicher Faktor in der Erziehung des Hundes. Wir Menschen stellen Regeln auf, gehen dann aber zu lax mit diesen um. Immer sonntags darf der Hund mit am Frühstückstisch sitzen und bekommt sein Leberwurstbrötchen, an den anderen Tagen aber nicht. Das kapiert kein Hund und verunsichert ihn nur. Ein Hund benötigt klare Regeln, nur so kann er Vertrauen zu seinem Menschen aufbauen und sich auch in schwierigen Situationen auf ihn verlassen. Sicherlich ist das mit der Konsequenz nicht immer einfach. Denn Hunde sind wahre Manipulationsgenies. Sie beeinflussen und manipulieren uns permanent – und wir merken es meist nicht einmal. Sie beobachten uns genau und registrieren, was welcher Blick und welches Verhalten bei uns auslöst. Ein kleines Beispiel: Wenn der Hund seinen Kopf auf unseren Schoß legt, seinen treuen Hundeblick aufsetzt und dabei auch noch fiept, springen wir sofort auf und geben ihm ein Leckerchen. Dieses Ritual festigt sich mit der Zeit. Da hat ein Hund seinem Menschen beigebracht, wann er ihm Leckerchen zu geben hat. Diese Entscheidungshoheit sollte aber immer beim Menschen liegen, denn ein Leckerchen kann ein wichtiges Instrument in der Erziehung des Hundes sein – Stichwort: Belohnung für richtiges Verhalten. Aber auch das kann man nicht verallgemeinern, denn für manche Hunde ist bereits ein nettes Wort, eine Streicheleinheit oder einfach die Tatsache, dass der Mensch sich freut, genug des Lohns.

Freunde fürs Leben
Wenn wir jetzt mal von Hunden ausgehen, dann möchte kein Hund ständig Nein und Aus hören und am Halsband von A nach B gerissen oder zu Tode gestrichelt werden. Ein Hund möchte in Ruhe leben, er möchte, dass man sich mit ihm beschäftigt, ihn wenig allein lässt und freundlich behandelt. Fressen, trinken, Nähe und laufen. Wir sind keine Rudelführer, wir sind und sollten unserem Hund ein Freund sein. Freunden zieht man kein Halsband an, es sind immerhin keine Sklaven.

Mehr als man denkt
Natürlich kann man nur annähernd erahnen, was Tiere denken, doch in vielen Situationen ist es sehr offensichtlich, was sie von dir erwarten. Alle Lebewesen geben in irgendeiner Weise Zeichen, die darauf hinweisen, was sie wollen. Der Mensch spricht und ein Hund beispielsweise bringt dir seinen Ball, wenn er spielen will. Früher dachte ich, dass Hunde nur ans Essen denken. Jetzt hat sich meine Meinung geändert. Ich glaube, Hunde machen sich viel mehr Gedanken über ihr Leben, als viele Menschen denken. Bei meinem Hund gibt es Momente, in denen man ihm an den Augen ablesen kann, was er denkt, und doch steckt wahrscheinlich viel mehr dahinter. Im Endeffekt kann man nur erraten, was im Kopf eines Vierbeiners vorgeht.

Hunde und Katzen haben eine Körpersprache und auch eine Gesichtsmimik, die uns viel sagt. Natürlich kann man das nur deuten, wenn man sein Tier lange kennt und weiß, was es einem sagen möchte.

Früh geprägt
Die Frage setzt voraus, Tiere hätten ein Bewusstsein. Gefühle wie Hass, Neid oder den Wunsch nach Vergeltung kennen sie allerdings nicht. Tiere sind instinktgesteuert. Will man ein Wildtier verstehen, muss man sich in es hineindenken. Wann erzeuge ich bei ihm Stress, sieht es mich als Bedrohung und will deshalb die Flucht ergreifen? Betrachtet man sowohl Domestizierte wie Wildtiere, so sind sich zum Beispiel Hund und Wolf sehr ähnlich, auch wenn einzelne Entwicklungsstufen inzwischen unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Bei Wolfsjungen findet in der vierten Woche eine Prägungsphase statt, in der die Rangordnung festgelegt wird. Es entscheidet sich, wer das Alphatier wird. Ein Alphatier zu sein hat nicht nur Vorteile, denn es bringt auch Stress und Gefahren für das Tier mit sich. Bei Hunden kommt noch eine zweite Phase hinzu, sie findet in der neunten bis elften Woche statt. Es ist eine Lernphase, in der die Tiere die Befehle der Bezugsperson kennenlernen. Tiere denken aber nicht wie Menschen und sie denken auch nicht über einen Bezugsmenschen in der emotionalen Weise, wie wir es uns häufig wünschen: als Freund. Das wollen wir oft nicht wahrhaben. Es sind die Instinkte und die Erfahrungen, die das Tier prägen. Sie agieren viel klarer nach bestimmten Verhaltensmustern. Vielleicht ist es aber auch ein Trost, dass Tiere nicht so denken wie Menschen. Denn wir alle wissen, was Menschen mit anderen Menschen und der Erde anrichten können.

Erlerntes Vertrauen
Durch meine langjährige Arbeit im Zoo Berlin kenne ich mich mit unseren Tieren – insbesondere den Bären – ganz gut aus. Doch als die Panda-Dame Meng Meng 2017 zu uns kam, war sie für mich zunächst ein Buch mit sieben Siegeln. Wie bei den Menschen auch hat jeder Bär seinen ganz individuellen Charakter. Nach nun fast einem Jahr wissen wir beide durch den täglichen engen Kontakt beim gemeinsamen medizinischen Training schon ein bisschen, wie der andere so tickt. Ich muss ihr vertrauen, dass sie mir, wenn ich ihren Bauch untersuche, nicht in die Hand beißt. Sie muss mir vertrauen, dass ich ihr bei der Untersuchung nicht wehtue. Mittlerweise streckt sie mir ihren Arm entgegen, damit ich Blut abnehmen kann und weiß, dass ihr nichts Schlimmes passiert. Natürlich wird auch die Beziehung zu einem Tier intensiver, je länger man sich kennt. Gerade, wenn ich von Geburt an dabei bin und all seine Eindrücke und Begegnungen miterlebe, weiß ich, was es mag, wovor es Angst hat und wie es sich in bestimmten Situationen oder zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten verhält. Bei Eisbär Knut konnte ich beispielsweise sehr gut vorhersehen, wie er wann reagieren wird. Obwohl ich jeden Tag mehrere Stunden mit den Tieren verbringe, würde ich nie behaupten, dass ich eines von ihnen so gut verstehe wie beispielsweise meine Partnerin. Unsere Sprache kann die Gedanken des Gegenübers viel direkter vermitteln, als es Gestik, Mimik und Verhalten allein können.

Vierbeiner mit Gemeinschaftssinn
Manchmal stelle ich mir diese Frage wirklich: Was denkt mein Hund? Aber nicht oft. Denn wir leben lange genug zusammen, um uns nahezu blind zu verstehen. Dabei muss ich einräumen, dass er dieses gegenseitige Gedankenlesen besser beherrscht als ich und er mir meist dabei einen Schritt voraus ist. Gut, dafür gibt es seit den Studien am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig eine wissenschaftliche Erklärung: Hunde können unsere Körpersprache besser interpretieren als die uns genetisch näher verwandten Primaten. Vermutlich verstehen sie uns besser als wir uns selbst. So habe ich den Eindruck, mein Hund denkt meine Gedanken voraus. Etwa wenn ich erwäge, gleich spazieren zu gehen. Ein Blickwechsel und ja, wir wollen raus! Oder wenn ich Lust auf ein Stück Kuchen habe. Gute Idee, findet mein Hund, da bin ich noch gar nicht auf dem Weg in die Küche und schon haben wir etwas Hunger! Mein Hund denkt in erster Linie in der Kategorie wir. Das ist eine soziale Kompetenz, die wir Menschen, die wir gerne an unsere eigenen Interessen denken, im Laufe unserer gemeinsamen Entwicklung vermutlich von den Hunden gelernt haben. Die Frage „Was denkt mein Hund?“ ist also ziemlich alt. Einige seiner Gedanken haben wir bereits für uns entdeckt. Aber vielleicht ist da noch mehr. Am 9. und 10. Juni ist wieder der Tag des Hundes – da wird einem an vielen Orten gezeigt, was Hunde so draufhaben. Mehr Infos unter: www.tag-des-hundes.de

Die können weder denken noch fühlen.

Guck mal, wer da denkt
Mein Border-Collie Olly denkt, wenn er mich ansieht: „Gleich geht sie, ich will mit, guckt sie? Oh ja, sie guckt, yapp, ich geh mit auf Tour. Oh ja, die Leine, jetzt bin ich mir sicher. Oh super, mein Ball, ich bell mal, dann weiß sie, das sie endlich werfen soll. Hier ist der Ball, nochmal, nochmal ...“ Essen auf dem Tisch, er guckt und wartet auf Zeichen, damit er sich eine Belohnung mit Tricks wie Türschließen verdienen kann. Howie, der alte Kater, möchte rein. Ich sprinte zur Tür und lasse ihn rein. Olly: „Oh Mann, die Katze, da geh ich lieber, Chef ist nun mal Chef.“

Auf du und du
Ich lebe seit vielen Jahren zusammen mit tierischen Notfällen, oder besser gesagt mit Not-Fellen, -Federn, -Häuten und -Panzern. Eigentlich war das schon immer so. Hatte ich keinerlei Erfahrung mit einem bestimmten Geschöpf, musste ich mich schon einige Zeit zurücknehmen und beobachten. Da aber immer bereits ein tierischer Mitbewohner vorhanden war, orientierten sich Neuzugänge an dessen Verhalten. Wir verstehen uns gegenseitig recht schnell sehr gut. Ich glaube inzwischen auch nicht mehr daran, dass zum Beispiel Hunde nur das Wie und nicht das Was verstehen.

Die Sprache der Hunde
Wenn wir Menschen uns krank fühlen, gehen wir zum Arzt. Wir schildern ihm unser Problem und er leitet die entsprechende Therapie ein. Der Hund kann das nicht. Er ist darauf angewiesen, dass der Besitzer erkennt, dass etwas nicht stimmt und mit ihm einen Tierarzt aufsucht. Dem Tierarzt wiederum ist es meist nicht möglich, allein mit einer Momentaufnahme eine exakte Diagnose zu stellen. Er ist auf den Besitzer als Sprachrohr des Tieres angewiesen. Allerdings nur zunächst. Die Kunst des behandelnden Tierarztes ist es, die Aussagen des Besitzers mit den Signalen des Hundes abzugleichen. Dazu gehören Wissen und viel Erfahrung, denn jeder Hund hat seine eigene Sprache – auch die Rasse spielt dabei eine Rolle. Ich beobachte seine Körperhaltung, seine Bewegungen, vor allem seine Augen ganz genau, bevor er überhaupt merkt, dass ich mich um ihn kümmere. Dem Besitzer oft noch nicht bewusste Erkrankungen können so bereits zu einem frühen Zeitpunkt diagnostiziert werden. Je besser Tierhalter und Tierarzt die Signale erkennen, umso eher kann die richtige Therapie eingeleitet werden. So kann ein frühes Eingreifen bei Verstauchungen, Prellungen oder Distorsionen Spätschäden vermeiden. Auch die Tiermedizin setzt hierbei auf alternative Behandlungsmöglichkeiten. Biologische Tierarzneimittel sind gut verträglich sowie nebenwirkungsarm und daher fester Bestandteil der tierärztlichen Apotheke. Mehr Infos zu biologischen Tierarzneimitteln finden Sie unter: www.vetepedia.de

Emotionale Bindung
Pferdeleute sind sich schon lange einig, dass das Pferd der beste Erzieher des Menschen ist. Kein Smartphone kann den Kontakt zum echten Tier ersetzen. Wer schafft es schon, Kinder und Jugendliche am Wochenende früh morgens aus dem Bett nach draußen zu locken, wenn nicht das Pferd? Ein Pferd braucht Pflege und Versorgung – jeden Tag. Darauf macht es schon mal mit lautem Wiehern am Koppelzaun oder ungeduldigem Scharren mit den Hufen aufmerksam. Zur Versorgung eines Pferdes gehören das Füttern und Reiten, die Pflege des Fells und das Ausmisten der Box. Darüber lernen Kinder das Artverhalten des Pferdes kennen, übernehmen Verantwortung für dessen Wohlergehen und bauen eine emotionale Bindung zu ihm auf. Durch den gemeinsamen Umgang miteinander wird der Mensch empfindsam für das Wesen und Verhalten des Pferdes. Wer sich ausgiebig um sein Pferd kümmert, wird es auch verstehen. Legt es die Ohren an und reißt die Augen auf, ist es ängstlich, unzufrieden oder gar aggressiv. Spitzt es neugierig die Ohren oder lässt es die Unterlippe locker hängen und stützt einen Huf ab, ist es aufmerksam und entspannt. Das Verständnis für die Bedürfnisse des Tieres ist auch Grundvoraussetzung für den gemeinsamen sportlichen Erfolg. Wer seinen vierbeinigen Sportpartner fair behandelt, bekommt dies durch eine harmonische Vorstellung in der Prüfung oder einen für Pferd und Reiter gleichermaßen entspannten Ausritt durch Feld und Wald zurückgezahlt.

Was die Katze meiner Eltern dachte, als ich zur Tür rein kam? „Was machst du in meiner Wohnung und mach sofort das Licht aus.“ Dieser Blick von dem Kater – unbezahlbar.

„Tischlein, deck dich.“

Reptilien leiden still
Jahr für Jahr werden laut des Statistischen Bundesamtes etwa 850.000 Reptilien nach Deutschland importiert. Viele von ihnen sind Wildfänge. Auf Reptilienbörsen werden die sensiblen Exoten wie billiger Trödel verramscht. Oftmals sterben sie bereits beim Transport. Laut der im Jahr 2012 im Fachmagazin „The Biologist“ veröffentlichten Studie „Pet Hate“ gelten Sterberaten von 70 Prozent in dieser skrupellosen Branche als normal. Bei Reptilien handelt es sich um Lebewesen, die aus fernen Ländern stammen und sich in unseren Wohnzimmern niemals wohlfühlen. Allein der Blick eines Menschen kann die empfindsamen Tiere in Todesangst versetzen. Wie viele von ihnen unter Haltungsfehlern leiden und aufgrund dessen verfrüht sterben, zeigt eine retrospektive pathologische Fallstudie von 2008, bei der rund 150 verstorbene Reptilien untersucht wurden. 51 Prozent der Tiere hatten unter Krankheiten gelitten, die durch schlechte Haltungsbedingungen verursacht wurden. Durch den Handel mit Wildtieren werden die letzten artenreichen Naturschutzgebiete regelrecht leergeplündert, nur damit Menschen ein besonders exotisches Tier in ihrem Terrarium halten können. Hohe Verkaufspreise machen die letzten ihrer Art gar zu teuren Spekulationsobjekten. Der Handel mit exotischen Tieren muss dringend untersagt werden. Unsere Bundesregierung ist in der Pflicht, endlich ein generelles Haltungsverbot dieser Wildtiere zu beschließen.

Gut im Futter
Hunde sind nicht einfach nur Haustiere, sondern die besten Freunde des Menschen, und als solche werden sie auch gehegt und gepflegt. Um einen Hund gesund und glücklich zu halten, braucht er neben ausreichend Auslauf und Pflege, wenigen Stunden Alleinsein zu Hause und genügend sozialem Kontakt das Richtige in seinem Napf. Denn auch beim Hund gilt der Satz: Du bist was du (fr)isst. Eine gesunde Ernährung ist die Basis für ein gesundes Hundeleben ohne Beschwerden und Allergien, die leider einen Boom erleben. Unabhängig von den einzelnen „Spezialansprüchen“ gilt jedoch grundsätzlich: Je hochwertiger die Zutaten im Futter sind – am besten in reiner Lebensmittelqualität – desto hochwertiger ist die Zulieferung von Nährstoffen und Vitaminen. Um das Verhalten eines Hundes zu verstehen, haben Wissenschaftler sich schon häufiger an Studien der Kinderpsychologie bedient. Nun gibt es hier auch interessante Einblicke bezüglich der Ernährung und ihrer Auswirkung auf die Psyche. Auch bei Hunden wird ein schädlicher Einfluss von Synthetik und künstlichen Vitaminen vermutet, so dass immer mehr Futterhersteller auf frische Vitaminlieferanten wie Gemüse, Obst und Kräuter setzen, was den Hunden nicht nur schmeckt, sondern sie auch in ihrer Fitness unterstützt. Ich würde auch immer empfehlen, den Hund ein- bis zweimal jährlich zum Check beim Tierarzt vorzustellen. So können eventuelle Erkrankungen rechtzeitig erkannt und behandeln werden.

Seelenverwandt
Es gibt Tiere, in meinen Augen vor allem Katzen, die eine spezielle Verbindung mit dem Halter haben. Wir nennen das immer Seelenkatzen. Wenn man einmal die Seelenkatze oder den Seelenkater gefunden hat, braucht man ihn nur anzusehen, um zu wissen, was sie/er braucht oder denkt. Ich habe seit fünf Jahren einen Seelenkater. Wenn ich ihn ansehe, seine Körpersprache, seine Mimik und den Ausdruck in seinen Augen, dann weiß ich, ob ihm gerade nach Spielen, nach Kuscheln oder nach Essen ist oder ob ihm eventuell etwas weh tut. Tiere teilen das ihrem Seelenherrchen oder -frauchen sehr eindeutig mit, denn das Vertrauen und die Liebe zwischen beiden sind bedingungslos. Mein Seelenkater brach sich vor einigen Jahren ein Beinchen. Manchmal, wenn ich ihn ansehe, sehe ich in seinem Blick, dass das Beinchen gerade in dem Moment besonders weh tut. Andere Male sehe ich, wie sehr er meine Aufmerksamkeit braucht. Dazu muss er keinen Laut von sich geben.

Elterngefühle
Ich habe verstanden, was meine beiden Katzen wollten, als sie immer und immer wieder das gleiche Baby aus dem Wurf der Nachbarskatze geklaut haben. Sie sind beide kastriert beziehungsweise sterilisiert, wollten aber ein Baby – um jeden Preis. Nachdem ich den Kleinen zum dritten Mal zurückbringen wollte, hat die Besitzerin der Katzenmama nur gesagt: „Das ist Schicksal, die beiden haben gewählt, dann soll es wohl so sein.“ Seitdem habe ich drei sehr glückliche Katzen.

Katzen denken wahrscheinlich so: „Sie füttern mich, sie streicheln mich, sie lieben mich, sie machen meinen Dreck weg, ich muss Gott sein!“
Julia Blüher, Tierpsychologin