
Wie innovativ ist die Landwirtschaft?
Schon immer haben sich Landwirte ihrer Umwelt und den Bedürfnissen der Menschen angepasst. Erzählen Sie uns, wie die Agrarwirtschaft Tradition mit Innovation verknüpfen und die Welt auch in Zukunft sicher ernähren kann.

Landwirtschaft nicht als Klimaschoner verkaufen!
Weder kann das biologische Landwirtschaften den Hunger der Weltbevölkerung stillen noch die konventionelle Landwirtschaft einen positiven Klimabeitrag leisten. Deshalb nicht hieran herumdoktern. Große Flächen auf unserem Planeten können mit heutiger Technologie durch Meerwasserentsalzung, aus Photovoltaik gewonnen, bewalden und mit biologischer Landwirtschaft durchdringen (z.B. ganz Australien, flache Flächen in Nordafrika, Mexiko), damit das Klima positiv beeinflussen, CO2 in Biomasse binden, Biodiversität wieder erhöhen). Unsere gesamten Globalprobleme können aber nur durch eine schrittweise, langsame, nachhaltige Degression der Bevölkerung durch Aufklärung bis auf ca. 1 Mrd Menschen gelöst werden. Dabei kann jeder Mensch im Wohlstand leben.

Landwirt sucht Netz
Kaum eine Branche muss so sehr auf kurzfristige Entwicklungen reagieren wie die Landwirtschaft. Das Wetter oder Marktschwankungen zwingen zu schnellen, oft unkonventionellen Entscheidungen. Daher ist gerade die Landwirtschaft besonders aufge- schlossen für Innovationen. Zweidrittel der Bauern sagen, dass sie der Di- gitalisierung offen gegenüberstehen. Viele Höfe sind bereits mit digitalem Hightech ausgestattet. So arbeiten sie effizienter und nachhaltiger – und damit ressourcen- und klimaschonender. Digital Farming und Precisi- on Farming sind die Schlagworte, die die moderne Landwirtschaft derzeit beschreiben. Landwirte nutzen GPS- Daten, um mit teilweise selbstfahrenden Landmaschinen Düngemittel präziser auszubringen oder Pflanzen gezielter zu behandeln. Wetter-Apps, Drohnen, Melkroboter und andere Datenmanagementsysteme helfen, Ernteverfahren zu optimieren und die Betriebe auch wirtschaftlich zu stärken. Doch dafür sind die Land- wirte auf schnelle Internetverbindun- gen angewiesen, an denen es häufig in ländlichen Regionen noch immer mangelt. Laut einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Bauernverbandes sind 77 Prozent der Landwirte mit ihrem Zugang zum Netz nicht zufrieden. Die Pläne der Bundesre- gierung, bis 2025 flächendeckend ein gigabit-fähiges Netz ausgebaut zu haben, sind zu wenig ambitioniert. Wir verlieren Zeit und vergeben Chancen, unsere Betriebe im internationalen Wettbewerb stark zu machen.

Test
Wie geht\'s weiter?
Prof. Dr. Uwe Faust, Leser