
Was stärkt die Gesundheit?
Der Herbst beginnt und mit ihm die Erkältungszeit, die unser Immunsystem alljährlich auf die Probe stellt. Verraten Sie uns Ihre Wege, wie Sie Körper und Geist in der kalten Jahreszeit widerstandsfähig halten und welche Geheimrezepte Sie haben, um gesund zu bleiben.

Dem Geist Raum geben
Ich stelle mir Folgendes vor: Ich wache nach einem guten Schlaf auf, frühstücke gesund und treibe Sport. Die Sonne scheint, die Luft ist frisch. Ich spreche mit Freunden über Dinge, die mich bewegen. Meine Arbeit gibt mir Sinn, ich gönne mir dabei genug Pausen. Alles ist so, wie ich es mir wünsche. Dann nehme ich mir vor, für 20 Minuten „nichts“ zu tun. Ich sitze einfach nur da und atme. Dann passieret es: Die Gedanken prasseln auf mich ein. Was muss ich morgen tun, habe ich heute zu sehr gefaulenzt. Ach, ich sollte mich nicht so verurteilen – aber was ich tun sollte, ist später die Wohnung aufräumen. Muss, soll, hätte. Ständig neue Gedanken. Meine Ruhe ist dahin. Ich stehe auf, dieses stille Sitzen ist nichts für mich. Wir alle arbeiten hart dafür, dass die äußeren Umstände uns gesund und glücklich machen. Doch die Basis ist unsere geistige Gesundheit und Ausgeglichenheit. Es ist vor allem die Fähigkeit, das, was in unserem Geist passiert, zu erkennen, anzunehmen und damit zu arbeiten – und nicht wegzulaufen. Ich bin mein Leben lang weggelaufen. Angekommen bin ich doch immer wieder bei mir selbst. Vor zehn Jahren habe ich Meditation entdeckt, entdecken müssen, um nicht zu verzweifeln. Ich verbrenne keine Räucherstäbchen, spiele keine Klangschalen. Ich sitze. Allem, was in meinem Geist auftaucht, biete ich Raum. Das ist das ganze Geheimnis. Seitdem kann ich zum ersten Mal sagen, dass ich wirklich gesünder werde. Jeden Tag ein bisschen.

Vorbeugen lindert
Die Erkältung ist weltweit die am häufigsten auftretende Erkrankung mit allein 165 Millionen Krankheitsfällen pro Jahr in Deutschland. Wie können wir uns vor Erkältungen schützen? Gäbe es darauf eine klare Antwort, wären wir glücklich. Klinische Befunde legen nahe, dass pflanzliche Arzneimittel wie Echinacea und Pelargonium dabei helfen, Erkältungen vorzubeugen und Symptome abzumildern. Auch die Einnahme der Vitamine C und D kann unser Immunsystem stärken. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass Nasensprays, die ein Algenextrakt, das sogenannte Iota-Carrageenan, enthalten, Erkältungssymptome lindern und die Dauer der Erkrankung verkürzen, indem sie die Viren in der Nase einschließen. Wer sich eine Erkältung einfängt, der kann mit einer Dreifach-Behandlung die häufigsten Symptome mildern: Heiße Getränke, die Honig und Zitrone enthalten, lindern insbesondere Halsschmerzen und Husten. Schmerzmittel wirken fiebersenkend und sind hilfreich bei Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Und ein Nasenspray befreit die Nase, um freier atmen und nachts besser schlafen zu können. Solange wir nicht jeglichen Kontakt zu anderen Menschen vermeiden, werden wir Erkältungsviren ausgesetzt sein. Wenn wir aber unser Immunsystem durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und körperliche Aktivität stärken, können wir die meisten Viren schnell wieder loswerden und leiden nicht zu sehr unter der am weitesten verbreiteten Krankheit der Menschheit.

Glaube stärkt
Religion tut der Psyche gut. Zu diesem Ergebnis kommen die aufwändigen Metaanalysen sämtlicher wissenschaftlich-psychologischer Studien der letzten 40 Jahre. Suchtkrankheiten, Suizide und Depressionen etwa kommen bei religiösen Menschen deutlich seltener vor als bei Atheisten. Das ist psychodynamisch nachvollziehbar. Viele Menschen sind auf sich selbst zurückgeworfen und damit isoliert. Religion verweist auf etwas Höheres, befreit so den Menschen und öffnet ihn auf einen Sinn hin. In der modernen Psychologie nennt man das Selbsttranzendenz. Der Gläubige weiß, da gibt es jemanden, der ihn in der Hand hält und der für ihn sorgt. Er fühlt sich geborgen und das schafft psychische Stabilität. Wir unterscheiden heute zwei Arten von Religiosität. Die sogenannte intrinsische Religiosität ist motiviert um der Religion willen – man glaubt wirklich an Gott und will ihm ernsthaft dienen. Die extrinsische Religiosität hingegen bedient sich der Religion. In die Kirche geht man etwa, weil man sich dort wichtig machen kann. Gott spielt eine Nebenrolle. Letztere hat keinerlei positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Zur gesunden, intrinsischen Religiosität kann man sich entscheiden. Es ist aber unmöglich, intrinsisch zu glauben, nur weil man weiß, dass man davon gesünder würde. Denn dann wäre sie extrinsisch und die Wirkung dahin. Religion ist keine Pille – und Gesundheit nur die Nebenwirkung eines gelungenen Lebens.

Bündnis für Ihre Haut
Der Zustand und das Erscheinungsbild unserer Haut spielen für unsere allgemeine Gesundheit und das Wohlempfinden eine große Rolle. Die Haut erfüllt wichtige Abwehr- und Schutzfunktionen, reguliert die Temperatur und steuert Sinnesempfindungen. Sie ist nicht nur die schützende Hülle des menschlichen Körpers, sondern gleichzeitig auch ein höchst sensibles Organ. An der Haut kann besonders gut studiert werden, wie psycho-soziale Belastungen und biologische Prozesse ineinandergreifen. In wissenschaftlichen Studien ist der Zusammenhang zwischen den Veränderungen an der Haut unter Einwirkung von Stress eindeutig belegt. Insbesondere chronische Entzündungserkrankungen wie Allergien und Neurodermitis verschlechtern sich unter dem Einfluss von psycho-sozialen Belastungen. Als sensibles Organ besitzt die Haut einen natürlichen Schutzmantel, der einen leicht sauren pH-Wert aufweist. Nur mit intaktem Schutzmantel kann sich die Haut erfolgreich wehren. So bleibt sie gesund und man fühlt sich in ihr auch wohl. Reinigungs- und Pflegeprodukte sollten auf den Hautzustand gut abgestimmt sein. Hierbei sind Produkte mit pH-Wert 5,5 aus dermatologischer Sicht zu empfehlen, weil sie den pH-Wert der Hautoberfläche unterstützen. So lässt sich Austrocknung der Haut beim Waschen durch seifenfreie Waschprodukte mit pH-Wert 5,5 minimieren und die Feuchthaltewirkung einer Creme mit pH-Wert 5,5 gegenüber Produkten mit höherem oder niedrigem pH-Wert optimieren.

Zur Arbeit mit dem Fahrrad fahren und gesundes Essen über den Tag.

Auszug aus dem Buch „Jetzt! Die Kraft der Gegenwart"
Es findet eine immense Stärkung des Immunsystems statt, wenn du in deinem Körper bist. Je mehr Bewusstheit du in deinen Körper bringst, desto stärker wird das Immunsystem. Es ist, als würde jede Zelle erwachen und sich freuen. Der Körper liebt deine Aufmerksamkeit. Das ist auch eine wirksame Form der Selbstheilung. Die meisten Krankheiten schleichen sich ein, wenn du nicht im Körper präsent bist. Wenn der Meister nicht im Haus ist, machen sich dort alle möglichen zweifelhaften Figuren breit. Bist du jedoch in deinem Körper anwesend, wird der Zugang für ungewollte Gäste schwierig. Es ist nicht nur dein körperliches Immunsystem, das gestärkt wird; auch dein psychisches Immunsystem wird enorm verbessert. Das Letztere schützt dich vor den negativen geistig-emotionalen Kraftfeldern anderer, sie sind sehr ansteckend. Das Bewohnen deines Körpers schützt dich nicht durch das Errichten eines Schutzschildes, sondern es erhöht die Schwingungs-Frequenz deines gesamten Energiefeldes, so dass alles, was auf einer niedrigeren Frequenz schwingt, wie Angst, Wut, Depression und so weiter, nun sozusagen in einer anderen Art von Realität existiert. Es betritt dein Bewusstseinsfeld nicht mehr, und wenn doch, brauchst du keinen Widerstand zu leisten, denn all das geht direkt durch dich hindurch. Bitte akzeptiere nicht einfach, was ich sage, oder lehne es nicht ab. Probiere es aus.

Richtig atmen
Unseren Körper und Atem und alle damit verbundenen Vorgänge bewusster wahrnehmen! Eine wundervolle Methode hierfür ist der „Erfahrbare Atem“ nach Prof. Ilse Middendorf®“. Unser Atem ist mit sämtlichen physio-psychischen Vorgängen im Körper verbunden und wirkt deshalb auch unmittelbar auf unser Immunsystem. Und jeder Mensch atmet anders: der individuelle Atemrhythmus ist so einzigartig wie ein Fingerabdruck. Wir lernen uns selber besser kennen, bleiben In unserer „atemlosen Zeit“ in unsere Mitte, erfahren Stärkung, Entspannung und Vitalisierung.

Du bist, was du isst
Eine gesunde Ernährung ist die Basis für ein starkes Immunsystem, gepaart mit ausreichend Schlaf. In meinen Augen gehören acht bis neun Stunden Schlaf täglich zu den Grundbausteinen einer starken Gesundheit. Das Essen sollten etwa zu 70 Prozent aus veganer Ernährung bestehen. Hinzu kommt, Fleisch aus Massentierzucht zu vermeiden, da jegliche Medikamente, die den Tieren zugeführt werden, auch in unseren Körper gelangen. Das führt mich zum nächsten Punkt: Medikamente sind natürlich wichtig, doch werden diese mittlerweile wie so vieles in unserer Gesellschaft zu viel konsumiert. Dabei spreche ich von Antibiotika und dergleichen und nicht von homöopathischen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln, die zur Unterstützung einer gesunden Ernährung hinzugezogen werden.

Große und kleine Schritte
Saubere Umwelt, Genuss, ausreichend Schlaf – das ist mein Rezept für eine stabile Gesundheit. Schlecht ist nur, dass wir es nicht einfach in der Apotheke einlösen können. Immerhin: Wir können weitgehend selbst dafür sorgen. Für klares Wasser, saubere Luft und gesundes Essen sehe ich vor allem die Politiker in der Bundesregierung, den Landesregierungen und Rathäusern in der Verantwortung. Viele Maßnahmen liegen auf der Hand: raus mit den Dieselrußstinkern aus den Innenstädten, Mikroplastik gehört nicht in Kosmetika und schon gar nicht ins Wasser, Pestizide wie Glyphosat müssen von unseren Äckern verschwinden. Das ist aus meiner Sicht das politische Sofortprogramm für eine gesündere Umwelt. Und auch jeder selbst kann etwas für seine Gesundheit tun. Vor allem sollte sich jeder von uns die Freiheit nehmen, selbst zu entscheiden, was für ihn richtig ist. Ich kann keine Ratschläge geben. Für mich ist wichtig: Zeit nehmen. Das gelingt mir leider nicht oft. Zwischen dem politischen Trubel schaffe ich es trotzdem manchmal noch, mir Zeit zum Abschalten zu blocken. Ich liebe es, gemeinsam mit meiner Freundin oder Freunden in den Bergen zu wandern, die frische Luft zu atmen und den freien Blick auf die Gipfel zu genießen. Wir kehren dann ausgiebig ein oder ich koche auch gern selbst – Hauptsache gut und mit viel Zeit. Und dann freue ich mich jedes Mal, wenn ich ausschlafen kann. Das ist Genuss. Das ist für mich gesund.

Psychisch stark
Wann sind wir eigentlich gesund? Wenn wir keine Schmerzen haben? Wenn wir auf der Arbeit immer funktionieren und etwas leisten können? Oder ist unsere Gesundheit mehr? Für mich heißt gesund sein, eine starke Psyche zu haben. Dafür telefoniere oder treffe ich mich mit meinen Freunden und meiner Familie ziemlich regelmäßig. Dabei vergesse ich nicht, dass ich auch mal Zeit mit mir selber verbringen sollte. Denn in solchen Momenten habe ich die Möglichkeit, tief durchzuatmen und mich nur auf mich, auf meine Ziele, meine Bedürfnisse und vor allem auf meine Gesundheit zu fokussieren. Wenn ich noch dazu zwei bis drei Mal die Woche zum Sport gehe und mich ausgewogen ernähre, stärke ich nicht nur meine Gesundheit, sondern auch das Glücklichsein.

Gutes tun tut gut
Don Bosco, ein italienischer Priester, der vielen Kindern zu Lebzeiten geholfen hat, verfolgte das Credo: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“ Ich denke, dass das auch ein Sinnbild für unsere Gesundheit sein kann. Der, der gelassen und mit Freude anderen hilft, hilft damit auch sich selbst und somit auch seiner Gesundheit.

Eigenverantwortung und Therapietreue von Patienten
Eine hervorragende Arzt-Patienten-Beziehung, auch und gerade hinsichtlich einer zuverlässigen Medikamenteneinnahme, ist für mich als Arzt das A und O. Denn eine optimale Therapietreue fördert den Therapieerfolg und stärkt somit die Gesundheit der Patienten. Zu viele Menschen sterben immer noch an Wechsel- und Nebenwirkungen ihrer eingenommenen Arzneimittel oder durch Einnahmefehler. Deshalb haben wir uns das Ziel gesetzt, Patienten im Umgang mit ihren Medikamenten auch nach dem Arztbesuch zu unterstützen. Um dies zu erreichen, haben wir die App mediteo zum Medikamenten-Management und zur Kontrolle der Einnahmetreue entwickelt. mediteo begleitet Patienten wie ein guter Freund auf ihrem ganzen Weg – von der Medikamentenverschreibung des Arztes über die Information zur Wirkungsweise des Medikaments bis hin zur korrekten Einnahme und zur Erinnerung an die Nachbestellung. Unsere App ermöglicht es dem Patienten nicht nur, souverän und eigenverantwortlich seine Therapie durchzuführen. Dank mediteo kann er auch erfolgte Maßnahmen und Veränderungen in der Medikation sowie die Auswirkungen der Therapie schnell und einfach erfassen und diese seinem Arzt transparent mitteilen. Dies dient als Grundlage für eine vertrauensvolle Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Schließlich ist eine gute Arzt-Patienten-Beziehung essenziell für einen positiven Krankheitsverlauf, für den Gesundungswillen und den Behandlungserfolg.

Balance finden
Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Um gesund zu bleiben, müssen wir zum Beispiel begreifen, wie wir unseren Stress in die richtigen Bahnen lenken. Stress ist Lebensenergie, die wir positiv nutzen können oder gegen uns selbst und andere richten, indem wir unsere Persönlichkeit stärken oder unsere Gefühle nicht unterdrücken. Die Psychologie kann sehr nützlich sein, um unsere Gesundheit zu fördern: Selbstreflexion, Selbstwertschätzung, der Umgang mit den eigenen Gefühlen und das Finden der Balance zwischen Aktivität und Pause sind dabei sehr wichtig. Gesund bleiben bedeutet, immer wieder seine Haltung zu hinterfragen, seine Perspektiven zu wechseln, seine Vorurteile zu erkennen, seine Grenzen zu erkunden und sie behutsam zu erweitern. Es bedeutet auch, sich zu fragen: Wie gehe ich mit mir um? Bin ich mir selbst der beste Freund oder bin ich mein ärgster Gegner? Wer sich selbst herabwertet, sich wegen seiner Unvollkommenheit ablehnt, steht seiner Gesundheit und seinem Glück im Weg. Und mit der Balance ist es wie mit dem Autofahren: Wer nur Gas gibt, gefährdet sich und andere, wer nur bremst, kommt nicht vom Fleck. Wer sich hingegen auf seine Stärken besinnt, sich in seiner Gesamtheit annimmt, seine Gefühle ausdrücken kann und auch mal pausiert, um seine Batterien aufzuladen, der lebt gesünder und ist stark genug, um sich und anderen Gutes zu gönnen und dem Stress zu begegnen.

Positiv denken
In meinem Bekanntenkreis gibt es etliche Nörgler. Sie beschweren sich über alles und jeden. Ob es nun direkt mit ihrem eigenen Leben zu tun hat oder nur indirekt. Meistens geht es auch gar nicht darum, etwas ändern zu wollen. Es geht einfach nur darum, etwas anzuprangern. Es könnte natürlich sein, dass diese Menschen Kraft daraus ziehen und Glücksgefühle erleben, wenn sie etwas anprangern können. Aber auf lange Sicht gesehen denke ich, dass das mehr Kraft kostet, als das es Freude bringen kann, sich aufzuregen.

Iss dich gesünder
Den Darm macht glücklich, wenn er mit guter Nahrung versorgt wird – nicht nur für unseren Körper, sondern auch für die im Darm lebenden Bakterien, die uns mit Dingen versorgen, die der Körper selbst nicht herstellen kann. Darmbakterien leben von dem, was unsere Verdauung übriglässt, und wandeln sie um in brauchbare Komponenten. Gleichzeitig halten sie unser Immunsystem im Gleichgewicht und stärken die Abwehr von Umweltgiften, die vor allem über die Nahrung in unseren Körper gelangen. Dazu reicht in der Regel eine ausgewogene Ernährung, wie sie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung propagiert. Einseitige Diäten, die im Krankheitsfall nötig sein können, haben bei Gesunden keine zusätzlichen Benefit. Und wenn eine rein pflanzliche Diät aus religiösen oder ethischen Gründen gewählt wird, muss die Ausgewogenheit kontrolliert und gegebenenfalls kompensiert werden. Macht ein glücklicher Darm den Menschen also glücklich? Zwar haben Darmbakterien die Möglichkeit, Gehirnfunktionen über Stoffwechselprozesse, immunologische Mechanismen oder die direkten Nervenverbindungen zwischen Darm und Gehirn zu beeinflussen. Aber zur Erklärung psychischer Krankheiten oder gar zu deren Prävention reichen diese Beziehungen in der Regel nicht aus. Ein kranker Darm macht den Menschen unglücklich – alle chronischen und viele akute Krankheiten haben solche somato-psychischen Folgen. Was die (Darm-)Gesundheit stärkt? Eine gesunde Ernährung für Wirt und Gäste.

Früh gegensteuern
Prinzipiell schwören wir auf Hausmittel und im Besonderen auf Zink. Sobald in unserem näheren Umfeld die ersten Huster und Schnupfer unterwegs sind, greifen wir zu Zink – als Prophylaxe und auch im akuten Fall, wenn die Bazillen schon angegriffen haben. Außerdem: Bereits ab einem leichten Kratzen im Hals wird mit Salz gegurgelt. Dieses alte Hausmittel meiner Mutti ist zwar etwas eklig, aber sehr wirksam. So kommen wir seit vielen Jahren fröhlich und gesund und ohne große Ausfälle über Herbst und Winter.

Laufe und schlafe
Da jeder Mensch anderen Herausforderungen gegenübersteht, gibt es meines Erachtens kein Allheilmittel für jedermann. Doch sollte jeder, wie ich denke, auf zwei Dinge in seinem Leben achten, um gesund durch den Tag zu kommen. Als erstes ist da der Schlaf. In der Nacht ruhen wir uns aus und tanken Kraft für den Tag. Daher ist es sehr wichtig, gut schlafen zu können. Das fängt bei der Temperatur und Einschlafzeit an und hört bei der Matratze auf. Nur wer ausreichend und gut schläft, ist gegen die Angriffe auf das Immunsystem gewappnet. Und das andere ist die Bewegung, am besten an der frischen Luft. Wer ständig nur im Büro oder im Auto sitzt, der kann nicht gesund bleiben. Sowohl physisch als auch psychisch ist ständiges Sitzen eine Belastung. Aber der, der sich ausreichend bewegt, muss auch einiges beachten. Etwa die korrekte Körperhaltung und den richtigen Gang. Unsere Füße tragen uns durchs Leben, daher sollten wir besonders auf sie achten.

Digitaler Faden im Datenlabyrinth
Informationszeitalter und medizinischer Fortschritt stellen den Arzt vor neue Herausforderungen. Aus sich exponentiell expandierendem Wissen muss relevante Information punktuell herausgefiltert werden. Zudem stehen knappe Zeitreserven dem hohen Informationsbedarf des mündigen Patienten entgegen. Obendrein verkompliziert mangelnde Kontinuität die Behandlung. Häufige Stellenwechsel auf Arztseite und Ärztewechsel auf Patientenseite gefährden den Informationsfluss. Intelligente Lösungen bietet die Digitalisierung, um den Informationsverlust einzudämmen und ein Gleichgewicht zwischen Wissensbedarf und menschlichen Grenzen herzustellen. Endlich beginnt der Fortschritt auch im Gesundheitsbereich, auf Messers Schneide zwischen Datenschutz und technischen Visionen. Als überzeugter Befürworter dieser Entwicklung kann ich bei der Gotthardt Healthgroup die Zukunft mitgestalten. In unserer Software für niedergelassene Ärzte, dem GHG Praxisdienst, entwickeln wir aktuell ein Modul, das im Zusammenspiel mit dem Arzt die Patientensituation auf sogenannte Orphan Diseases überprüft. Diese seltenen Krankheiten werden im hektischen Alltag oft zu spät erkannt, was gravierende Folgen für den Patienten haben kann. Wir möchten mit dieser „Dr. House“-Funktion helfen, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Was stärkt unsere Gesundheit? Digitale Assistenz im Datendickicht, sodass Ärzte sich vollends dem Menschen zuwenden können.

Wandern hilft
Warum wandert der Mensch? Fragt man Aktive, so hört man: Natur erleben, Gesundheit, die Region entdecken. Fragt man in Sachen Gesundheit nach, so ergibt sich ein spannendes Bild: Ältere Wanderer schätzen die Möglichkeit, sich moderat und dennoch ausdauernd zu bewegen und so altersassoziierten Einschränkungen vorzubeugen. In zahlreichen Untersuchungen wurden die positiven Gesundheitseffekte des Wanderns belegt. Es hat einen positiven Effekt auf Ausdauer, Gewicht, Blutzuckerspiegel und Blutfettwerte und zeigt gute Wirkung als Begleittherapie, etwa bei Adipositas. In letzter Zeit beobachten wir auch zunehmend jüngere Menschen auf Deutschlands Wanderwegen. Sie möchten Ruhe erleben, den Kopf freibekommen und frei sein. Hier liegt also ein mächtiges Motivbündel im Bereich der mentalen Gesundheit vor. Denn was passiert mit mir, während ich wandere? Die moderate körperliche Anspannung führt durch die oft lang andauernde, relativ gleichbleibende Intensität zu einer größtmöglichen mentalen Entspannung. Gerade in Verbindung mit einem als angenehm empfundenen Setting ergeben sich bereits nach kurzer Zeit erstaunliche Effekte auf das mentale Wohlbefinden: Der wandernde Mensch wird gelassener, das Bedrückende erscheint weit entfernt, die Gedanken können schweifen oder sich auf wesentliche, im Alltag vernachlässigte Dinge konzentrieren. Man ist nach einer Tageswanderung mitunter erholter als nach so manchem zweiwöchigen Urlaub. Wandern hilft also.

Sport hält gesund
Ich bin momentan viel in Hessen unterwegs und probiere Sportarten aus. Neulich war ich Hockey spielen – in Limburg, einer echten Hockey-Hochburg meiner Jugend – und habe am Training einer Jugendmannschaft teilgenommen. Ich sah dabei nicht immer souverän aus. Eine so technische Sportart in meinem Alter noch zu lernen, ist fast unmöglich, sagte ich danach zu Paul Lissek, dem Trainer der 1992er Olympiasieger, der vor Ort war. Am selben Tag war ich auch Schwimmen. 1.000 Meter im Freibad, wie jeden Tag in dieser Zeit. Als ich aus dem Becken stieg, war diese Zufriedenheit da, der Kick. Ich habe mich spät ins Schwimmen reingearbeitet. Als Freizeitsportler könnte man auch auf der Couch bleiben. Man muss sich überwinden, etwas zu tun. Aber das High nach einer halben Stunde im Wasser ist es wert. Ich fühle mich gut, gesund, glücklich. Diesen Dreiklang schafft nur der Sport. Warum schätzen wir das eigentlich nicht höher? Sport in Deutschland ist in einer Krise. Bei Alba Berlin haben wir deshalb eine Idee entwickelt, wie alle Kinder, egal wie ihr sozialer oder ökonomischer Hintergrund aussieht, in den Sport hineinwachsen können. Derzeit versuche ich zu zeigen, dass man die Idee auch in meiner alten Heimat Hessen flächendeckend umsetzen kann. Eigentlich sollten die Krankenkassen ein Interesse daran haben, die Sportidee zu ermöglichen. Denn Kinder, die Sport treiben, sind nicht nur glücklicher und fitter, sondern vor allem auch: gesünder.

Allergien vorbeugen
Ein scheinbares Paradoxon ist, dass die Gesundheit von Kindern durch den Kontakt zu Tieren und Dreck gestärkt wird und so Allergien vorgebeugt werden kann. Viele Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, bedeutend weniger Tierallergien haben. Aber auch wenn man nicht auf dem Lande wohnt, kann man durch ein normales Hygieneverhalten helfen, dass Kinder sich an ihre Umwelt gewöhnen und eine robuste Gesundheit bekommen. Das fängt schon beim Stillen als Grundlage für ein funktionierendes Immunsystem an und hört beim Verzicht auf Desinfektionsmittel in Haushaltsreinigern noch lange nicht auf.

Alte und neue Weisheiten
Das Wichtigste ist eine positive Lebenseinstellung. Die stärkt Körper, Geist und Immunsystem. Wer das Leben mit Neugier, Begeisterung und Optimismus anpackt, entwickelt Kräfte, die die Gesundheit stärken. Dazu gehört auch ausreichende Bewegung, die zu einem passt. Wer in Norddeutschland lebt, sollte sich nicht Bergwandern als Ausgleichssport vornehmen. Und wer Joggen tödlich langweilig findet, muss sich einen anderen Sport aussuchen, bei dem er dauerhaft Freude empfindet. Nicht zu vergessen: die gesunde Ernährung. Egal ob überzeugter Fleischesser, Flexitarier, Vegetarier oder Veganer, der Körper reagiert immer darauf, was man ihm zuführt. Und darüber hat man selbst die Kontrolle. Oder etwa nicht? Weiß man tatsächlich, welche Inhaltsstoffe – und Schadstoffe – in unserer Nahrung sind? Ob noch genügend Vitamine im Gemüse stecken? Ob der Fisch nicht mehr Mikroplastik als Omega-3-Fettsäuren enthält? Oder sind wir heute soweit, dass der Körper hochwertige Nahrungsergänzungsmittel benötigt? Zu Beginn der Erkältungszeit auf jeden Fall. Ich bin selbst Arzt und werde eine Zwei-Monats-Kur mit Vitaminen und Mineralstoffen in Kapselform machen.

Weg der Mitte
Solltest du hier die typischen Yogatipps erwarten, weil ich Yogalehrer bin, dann muss ich dich enttäuschen. Auch ohne Yoga kann man sehr gesund sein. Die Gesundheit zu stärken ist eigentlich einfach und offenbar doch so schwer, dass das Thema nicht nur Bücherregale, Magazine und Gesundheitskurse füllt. Es liegt in der Natur des Menschen, dass er gesund sein möchte. Alles ist ohne Gesundheit nichts. Jeder war schon mal krank, jeder kennt das Gefühl: „Oh mein Gott, das Ende naht!“ – begleitet von dem Versprechen zu sich selbst: „Ab morgen ändere ich mein Leben und tue alles, damit ich gesund werde und bleibe.“ Nach ein paar Wochen wird dann das Projekt Gesundheit aber oft wieder ad acta gelegt. Es geht ja wieder. Das Problem und die daraus resultierende Erkenntnis: Es geht nicht um einen bestimmten Weg, der zur Gesundheit führt. Es ist der Weg der Mitte und genau der Weg, der uns der Yoga lehrt: Lebe maßvoll und einfach. Esse Nahrung, die eine Zutatenliste von einer hat. Nämlich das Lebensmittel selbst. Treibe Sport und übe Yoga – so, dass dein Körper immer wieder aufs Neue herausgefordert und zugleich entspannt wird. Entspanne auch deinen Geist mit Meditation und Atemübungen. Fünf Minuten täglich reichen. Umgebe dich mit Menschen, die dir guttun, die dich inspirieren. Tue Gutes für andere Menschen, das tut der Seele und dem Selbstbild gut. Ach herrje, jetzt sind es doch wieder die typischen Yogitipps geworden. Sorry for that!

Richtig programmiert
Das wohl Wichtigste im Leben ist unsere Gesundheit. Wir sollten versuchen, ein Leben lang auf uns aufzupassen. Doch das klingt einfacher, als es ist. Viel Schlaf und eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung sind wohl nur zwei kleine Faktoren, die dies ausmachen – und das allein ist schon schwer genug. Ein weiterer wichtiger Faktor aber ist ein gesunder Geist. Unser Körper ist zwar sehr intelligent, dennoch lässt er sich durch unsere Gedanken steuern und so natürlich auch in die Irre führen. Das will heißen: Wenn wir zu viele negative mentale Einflüsse auf uns einwirken lassen, dann wird nicht nur der Kopf, sondern auch unser Körper krank. Wenn wir uns also einbilden, dass ein Schnupfen im Anmarsch ist, dann werden wir diesen ganz sicher auch bekommen. Ganz anders verhält sich das, wenn wir unserem Körper vermitteln, dass wir gesund sind und über ausreichend Abwehrkräfte verfügen. Der Wille kann uns also ebenso stark machen, wie er uns schwächen kann. Wie man seinen Willen positiv einsetzt und so zu einem gesunden Körper kommt, habe auch ich erst lernen müssen. Es reicht nicht, gesunde Ernährung in seinen Alltag zu integrieren – wichtig ist, sie beizubehalten. Wie man seine positive Einstellung bewahrt, habe ich in meinem neuen Buch beschrieben. Ich selbst habe so zu einem ganz neuen Körpergefühl gefunden und so mehr als 30 Kilo abgenommen. Entscheidend ist, dass unser Kopf vorangeht und wir im Hier und Jetzt unsere Weichen für morgen stellen.
Michael „Curse“ Kurth, Systemischer Coach und Musiker